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Neujahrsvorsatz "Innovativ Führen" – aber wie?

14.01.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hernstein Institut für Management und Leadership.

Globalisierung, demografischer Wandel und Digitalisierung verändern die Arbeitswelt und machen auch vor der Chefetage nicht Halt. Wie verändern sich die Anforderungen, die an Führungskräfte gestellt werden?

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Foto: Marko Greitschus / pixelio.de

Welche Führungsstile sind gerade im Trend und was ist zeitgemäße Führung? Diese Fragen stehen im Zentrum des neuen Hernstein Management Report, der Führungskräfte in Österreich und Deutschland nach dem Stellenwert von innovativem Führen befragt hat.

Bei den Befragten herrscht Konsens darüber, dass sich in den letzten Jahren die Anforderungen an Führungskräfte sowohl von Seiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als auch von Seiten der Unternehmen merklich verändert haben. 68 % der Befragten sind der Meinung, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen heute anders geführt werden wollen als früher. Die Anforderung der Unternehmen an die Führungsriege hat sich für 78 % verändert. "Die Hälfte der Manager mit ein bis drei Jahren Führungserfahrung stimmen diesen Aussagen zu, bei Managern mit mehr als 20 Jahren in Führungspositionen sind es beachtliche 80 %," sagt Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts. "Je erfahrener eine Führungskraft ist, umso deutlicher wird dieser Wandel wahrgenommen."

Führung mit Stil

Mitarbeiterführung ist eine Frage des Führungsstils. Doch den einzig richtigen gibt es nicht. Woran kann man sich orientieren, welcher Führungsstil ist der beste oder der passendste? Wie gut fühlen sich Führungskräfte dazu informiert? 45 % sind über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich Führung sehr gut informiert, 23 % gut informiert. Zeit in die eigene Weiterbildung zum Thema investieren 78 %.

Führung Open Source?

Die Bandbreite an Führungsstilen und -ansätzen ist umfassend und spannt sich von virtueller Führung über Gamification hin zu Neuroleadership. Der am häufigsten genannte Trend in der Führungsarbeit ist die partizipativ-situative Führung, den 59 % der befragten Führungskräfte kennen und für relevant halten. "Die Schaffung von Gestaltungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ihre Einbeziehung in Entscheidungsprozessen stößt auf große Resonanz," so Eva-Maria Ayberk. "In Österreich genießt der partizipative Führungsstil mit 64 % mehr Bekanntheit und Ansehen als in Deutschland, wo er nur 54 % ausmacht." Gleichauf an zweiter Stelle liegen Charismatische Führung und Gesund Führen mit je 43 % Bekanntheit und Relevanz. Noch verhaltene Resonanz gibt es zu Neuroleadership und Blue Ocean Leadership, die 48 % bzw. 54 % gar nicht kennen. "Diese rangieren sowohl in Österreich wie in Deutschland (noch) im Beta-Stadium."

Innovative Führung – Eine Frage der Vielfalt

Was stellen sich die Befragten tatsächlich unter innovativer Führung vor? "Die Antworten auf die offene Frage sind breit gestreut," so Eva-Maria Ayberk. "Moderne Führung lässt sich auf die Schlagworte Coaching, Diversity, Unternehmensgeist, Einbeziehung und Gesundheit zusammenfassen".

Mit Coachingelementen begleiten Führungskräfte ihre Mitarbeiter bei ihrer Entwicklung. Führung findet zunehmend in flachen Strukturen statt, d.h. Eigeninitiativen, Selbständigkeit und Unternehmergeist werden gefördert. "Führen in egalitären Strukturen wird zunehmend zur Herausforderung für Führungskräfte," meint Eva-Maria Ayberk. Die Arbeitswelt wird immer bunter und damit auch die Anforderungen an die Führung. "Innovation braucht Vielfalt. Diversität soll sich nicht ausschließlich personenbezogenen Merkmalen widmen, sondern auch strategische und strukturelle Aspekte berücksichtigen", analysiert Eva-Maria Ayberk.

Kritische Deutsche – optimistische Österreicher

Den Glauben an Innovation in der Führung hegen vor allem österreichische Führungskräfte. Der Aussage "Führungsarbeit funktioniert seit jeher nach ähnlichen Grundsätzen. Wirkliche Innovation in der Führung ist nicht möglich" stimmen lediglich 6 % der österreichischen Führungskräfte zu, in Deutschland denken 18 % der Manager so. Innovative Führung, so scheint’s, bleibt also weiterhin auf der Liste der Neujahrsvorsätze für Führungskräfte.


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