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Kombination aus digitalem und nachhaltigem Wandel führt zu einer schnelleren Erholung von der COVID-19-Krise

27.01.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Accenture GmbH.

Europäische Unternehmen, die sowohl ihre Digitalisierung also auch einen nachhaltigen Wandel vorantreiben, haben eine bessere Chance, sich schneller von den Folgen der COVID-19-Pandemie zu erholen und sogar gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „The European Double Up: A twin strategy that will strengthen competitiveness“ des Beratungsunternehmens Accenture. Die Ergebnisse werden während des virtuellen The Davos Agenda-Events des Weltwirtschaftsforums vorgestellt. Laut der Studie erwarten die europäischen Wirtschaftsführer:innen, dass sie in durchschnittlich 18 Monaten zu dem Umsatzniveau zurückkehren, das sie vor der Pandemie vorwiesen.

Die COVID-19-Krise hat zu Unterschieden bei der Widerstandsfähigkeit und den Wachstumsprognosen in europäischen Unternehmen geführt:

  • Die Hälfte der europäischen Unternehmen (49 Prozent) hat in den letzten 12 Monaten Umsatz- oder Gewinnrückgänge verzeichnet und erwartet im Verlauf des Jahres keine Verbesserung.
  • Ein Fünftel der befragten Firmen in Europa (19 Prozent) gab an, vor der Pandemie eine starke finanzielle Leistungsfähigkeit gehabt zu haben, zum jetzigen Zeitpunkt hingegen mit negativem Umsatz- oder Gewinnwachstum für die nächsten 12 Monaten zu kalkulieren. Die Studie bezeichnet diese Unternehmen als „falling angels“.
  • Ein Drittel der europäischen Unternehmen (32 Prozent) erwartet in den nächsten 12 Monaten ein profitables Wachstum. Diese Unternehmen bezeichnet die Studie als „tomorrow’s leaders“.

Die Wahrscheinlichkeit, zu der Gruppe „tomorrow’s leaders“ zu gehören, ist bei Unternehmen, die sowohl bei der Implementierung von digitalen Technologien als auch von nachhaltigen Verfahren führend sind, fast dreimal so hoch. Laut Studie erholen sich diese Unternehmen schneller von der Krise und gehen gestärkt daraus hervor.

Die Digitalisierung hat die 2010er Jahre bestimmt. Dabei haben sich die Unternehmen durchgesetzt, die diese Transformation in Geschwindigkeit und Umfang angeführt haben,

erklärt Jean-Marc Ollagnier, CEO von Accenture in Europa.

In diesem Jahrzehnt erfasst die Wirtschaft eine neue Welle des Wandels – hin zu mehr Nachhaltigkeit. Wie europäische Unternehmen diese ’Zwillingstransformation’ bewältigen, wird nicht nur darüber entscheiden, wie schnell sie sich von der Krise erholen, sondern auch darüber, wie gut sie positioniert sind, um nach der Pandemie nachhaltig zu wachsen.

Der Studie zufolge priorisiert fast die Hälfte der europäischen Unternehmen (45 Prozent) Investitionen, die sowohl die digitale Transformation als auch Nachhaltigkeit betreffen. Konkret planen 40 Prozent der Befragten in Europa große Investitionen in künstliche Intelligenz, 37 Prozent wollen verstärkt in die Cloud investieren und 31 Prozent richten ihren Kapitaleinsatz neu aus, um sich stärker auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu konzentrieren.

Europäische Unternehmen sind unsicher, was ihre Wachstumsziele für 2021 angeht

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass weniger als die Hälfte der europäischen Unternehmen (45 Prozent) damit rechnet, ihre Wachstumsziele für 2021 zu realisieren. Die Befragten in Großbritannien, Frankreich und Deutschland gehören zu den optimistischsten: 59 Prozent, 52 Prozent und 51 Prozent der Befragten in diesen Ländern erwarten, ihre Ziele für 2021 zu erreichen. Die Befragten in Italien und Spanien gehören zu den pessimistischsten: Nur 34 Prozent bzw. 31 Prozent von ihnen erwarten, ihre Wachstumsziele für 2021 zu verwirklichen.

„Selbst Unternehmen, die wirtschaftliche Chancen darin erkennen, ihren digitalen und nachhaltigen Wandel gleichermaßen zu beschleunigen, begegnen Herausforderungen in den verschiedenen Stadien dieser Zwillingstransformation“, so Ollagnier. „Zu diesen Herausforderungen gehören die klare Definition eines tragfähigen Geschäftsmodells rund um nachhaltige Verfahren und Produkte, die Freisetzung von Ressourcen, um die Organisation besser zu mobilisieren, und der schnelle Übergang von Pilot- und Silo-Projekten zu groß angelegten und unternehmensweiten Initiativen.“

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und eine Zwillingstransformation erfolgreich voranzutreiben, werden im Rahmen der Studie mehrere strategische Ansätze vorgeschlagen. Diese beinhalten:

  • Die Förderung von ökosystembasierten Geschäftsmodellen, die von Nachhaltigkeit angetrieben und durch Technologie ermöglicht werden: Bei der Zwillingstransformation führende Unternehmen generieren bereits mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes auf diese Weise.
  • Kombination von Ressourcen, um Technologieanwendungen für nachhaltige Verfahren zu skalieren: Führende Unternehmen im Bereich der Zwillingstransformation investieren insgesamt stärker in Innovation und geben mehr als 10 Prozent ihres Jahresumsatzes für Forschung und Entwicklung aus. Sie betrachten Nachhaltigkeit und Technologie nicht als getrennte Prioritäten.
  • Talente anleiten, stärken und fördern: Führungskräfte, die die Zwillingstransformation vorantreiben, übernehmen Verantwortung für die kontinuierliche Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden. Sie sind sich bewusst, dass der Aufbau und die Förderung von Talenten essenziell sind, um aus der Transformation messbaren Mehrwert für das Unternehmen zu ziehen. Daher fördern sie die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden.

„Europäische Unternehmen können den gewohnten Weg weitergehen. Dann werden sie allerdings zu sehen müssen, wie andere Firmen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen. Oder aber sie schließen sich den Vorreitern an, indem sie den Mehrwert ausschöpfen, der in der Verbindung von innovativer Technologie und Europas traditionellen Stärken wie Nachhaltigkeit, Solidarität und Sinnhaftigkeit liegt,“ erläutert Ollagnier.

Bild: ilkercelik (Adobe Stock, Adobe Stock Standardlizenz)

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