08.07.2024 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC.
Die geopolitischen Spannungen und Konflikte, die Auswirkungen des Klimawandels, Technologieprotektionismus und Populismus üben enormen – und wachsenden – Druck auf Unternehmen und ihre einzelnen Geschäftsbereiche aus. Das gilt besonders für Konzerne, die in unterschiedlichen geografischen Regionen agieren. M&A-Entscheider:innen aus 25 renommierten deutschen Unternehmen haben dabei in exklusiven Interviews, durchgeführt von Prof. Bauer und Prof. Voss von der Universiät Bristol, zum Ausdruck gebracht, dass sie diese enorme Komplexität bei der Steuerung ihrer Unternehmen an sich überfordert. Paradoxerweise fühlen sie sich aber auch einem immer stärkeren Handlungsdruck ausgesetzt, um ihr Unternehmen an laufende Marktveränderungen anzupassen, das Überleben zu sichern und stetig zu transformieren. Dies übt enormen Druck auf Entscheider aus. Die vorliegende PwC Studie bietet damit einen exklusiven Einblick in das Innenleben deutscher Konzerne und was diese derzeit bewegt.
Entscheider:innen wählen, um ihr Portfolio an Geschäftsbereichen in einer immer komplexeren und unberechenbaren Welt effektiv zu steuern, einen Ansatz, der ihnen im hochkomplexen Spannungsverhältnis von Flexibilität und Stabilität Orientierung bietet.
Dies ist eine zentrale Erkenntnis der Studie Portfoliomanagement 2024, die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC Deutschland veröffentlicht hat. Die Untersuchung beschreibt fünf Kernelemente, die zu einem modernen Portfoliomanagement gehören sollten. Die Studie basiert auf PwC-eigener Analyse sowie qualitativen Tiefeninterviews mit Strategie- und Portfoliomanagement-Verantwortlichen aus 20 Unternehmen.
Das traditionelle Portfoliomanagement umfasst das Sammeln von Informationen, deren Analyse sowie die Entwicklung, Bewertung und Auswahl strategischer Optionen. Dieses sei jedoch, betonen die Studienautor:innen, obsolet. Denn das volatile, unsichere, komplexe und mehrdeutige (VUCA-)Umfeld mache Prognosen zunehmend unzuverlässig oder gar unmöglich. Zudem seien die strategischen Alternativen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der heutigen VUCA-Umgebung kaum synchronisiert und damit kaum vergleichbar. Es gelte daher vor allem, Flexibilität und Stabilität möglichst gut auszubalancieren.
Dazu identifiziert PwC fünf miteinander verbundene Elemente eines zukunftsgerichteten Portfoliomanagements: die fortlaufende Beobachtung des Marktumfelds, die Bewertung des operativen Fußabdrucks, die Entwicklung der Unternehmensstrategie, die Überprüfung des Portfolios und die Umsetzung gezielter Maßnahmen. Entscheidend sei, dass Unternehmen übergreifende Fähigkeiten entwickeln, um diese Aktivitäten miteinander zu verknüpfen und so ein abgestimmtes und kollektives Handeln zu ermöglichen.
„Die Formalisierung eines ganzheitlichen Ansatzes und die Vorgabe visionärer Ziele und Leitplanken sind für die Entwicklung und das Management eines ausgewogenen Geschäftsportfolios entscheidend.“
– Tobias Huesmann,Director bei PwC Deutschland
Die Studie zeigt außerdem: „Die Unternehmensführung und die Eigentumsverhältnisse beeinflussen stark, wie gut Unternehmen in der Lage sind, ein modernes Portfoliomanagement zu institutionalisieren,“ sagt Erik Hummitzsch, Mitglied der Geschäftsführung, Leiter Deal-Advisory und Co-Leiter Consulting Solutions. Dies sei aber essenziell, um angesichts der wachsenden Herausforderung im VUCA-Umfeld langfristig bestehen zu können.
Bild: Antonio Janeski (Unsplash, Unsplash Lizenz)
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