09.09.2019 — Jasmin Dahler. Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.
Jedes Kalenderjahr hat mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen. Im deutschen Volksmund wurde die 13 lange als das „Dutzend des Teufels“ bezeichnet. Dabei ist die 13 nicht überall eine Unglückszahl. In Japan zum Beispiel gilt diese sogar als Glückszahl.
Oft wird angenommen, dass Freitag, der 13. seinen schlechten Ruf durch den sogenannten „Schwarzen Freitag“ des Jahres 1929 erhalten hat. Doch das stimmt nicht, denn der große Börsenkrach in den USA ereignete sich nicht an einem 13. und begann dazu auch noch an einem Donnerstag. Diese falsche Annahme hängt vermutlich damit zusammen, dass es am Freitag, den 13. Mai 1927, an der Berliner Börse einen Kurseinbruch gab und die beiden Ereignisse gedanklich oft miteinander vermischt werden.
Doch wenn es nicht mit dem Börsenkrach zusammenhängt, woher könnte dieser Tag dann seinen schlechten Ruf herhaben? Einen ziemlich miesen Freitag, den 13. hatten zumindest 1307 die Tempelritter. An diesem Tag hat Philipp IV., der König von Frankreich, die Verhaftung aller Ritter des Tempelordens in ganz Europa angeordnet. Viele der damals festgenommenen Tempelritter wurden später wegen Ketzerei angeklagt und hingerichtet, dabei hatte es der französische König eher auf die Reichtümer der Tempelritter abgesehen. Aber auch dieses Ereignis ist nicht der Ursprung für den angeblichen Unglückstag.
Genaugenommen ist der Aberglaube noch nicht mal sonderlich alt. So gilt dieser bei den Christen als Trauertag, da Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde. Auch Eva und Adam wurden ausgerechnet an einem Freitag aus dem Garten Eden vertrieben. Dennoch galt der Freitag lange Zeit als guter Tag für Hochzeiten.
Und auch die 13 gilt seit längerem in einigen Kulturen als ein schlechtes Omen. Das hängt damit zusammen, dass die 13 das Unglück hat, auf die 12 zu folgen. Diese Zahl gilt nämlich in vielen Kulturen als heilig und vollkommen. Die 13 bringt die Ordnung, für die vorher die 12 sorgte, wieder in Unordnung. So gibt es 12 Monate, Tag und Nacht zählen jeweils 12 Stunden und in der Bibel finden sich 12 Apostel.
Die 13 kündigt hingegen immer etwas Schlechtes an. So ist der dreizehnte Gast beim Abendmahl, Judas, derjenige, der Jesus verrät. Im Märchen Dornröschen spricht die dreizehnte Fee einen bösen Fluch aus. Und bevor der Sonnenkalender eingeführt wurde, gab es laut dem Mondkalender 13 Monate. Der Glaube, dass die 13 Unglück bringt, geht, trotz unserer wissenschaftlich geprägten Gesellschaft, so weit, dass Hotels die Zimmernummer 13 einfach auslassen. Einige Gebäude verzichten auch ganz bewusst auf ein 13. Stockwerk. In Italien würden Sie so etwas nicht finden, immerhin galt die 13 im Römischen Reich als Glückszahl und so hat die 17 den unliebsamen Platz in Italien ergattert.
Sowohl der Freitag als auch die 13 haben keinen guten Ruf. Das Zusammentreffen war also nur eine Frage der Zeit. Gefunden haben sich die beiden um das Jahr 1900. Wie es jedoch dazu kam, ist umstritten. Vieles spricht dafür, dass wir diese Zusammenführung des Schreckens Thomas Lawson, einem Finanzmann und Schriftsteller, zu verdanken haben. Dieser schrieb in seinem Börsenroman „Freitag, der 13.“ über einen Wall-Street-Makler, der an besagtem Freitag durch Aktientricks einen Kursrutsch auslöste.
Nur knappe neun Jahre später wird die Wahrnehmung, dass es sich bei einem Freitag, dem 13., um einen Unglückstag handelt, verstärkt. 1916 erscheint der Film „Freitag, der 13.“ des Regisseurs Richard Oswald. Dieser handelt von einer Familie, deren Mitglieder immer an diesem Datum ums Leben kommen. Weiter genährt wurde der Aberglaube durch die gleichnamige Komödie von Erich Engels, die 1944 erschien, sowie durch die Horrorfilmreihe „Freitag, der 13.“, welche 1980 ihren Anfang nahm.
Nein, bringt er nicht. Der ADAC hat Unfallzahlen von 2004 bis 2016 ausgewertet und festgestellt, dass sich an diesem Tag nicht mehr Unfälle ereignen als an anderen Freitagen. Dennoch ist insbesondere der Freitag ein unfallreicher Tag.
Bild: J Lloa (Pixabay, Pixabay License)
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