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Wörter in Hülle und Fülle

07.09.2017  — Moira Frank.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Sogenannte Füllwörter benutzen wir besonders umgangssprachlich häufig. Je wissenschaftlicher und gehobener jedoch der Text, desto mehr sollten wir auf sie verzichten, denn eigentlich brauchen wir sie nicht.

Aber, auch, also, ein bisschen, ganz, schon, so: Wörter, die im Textfluss untergehen und im Regelfall zum Verständnis nicht gebraucht werden. Sie machen einen Text lebendiger und ansprechender – und länger und unpräziser. Es lohnt sich, sie sparsam einzusetzen. (Abgesehen von den Beispielen erhält dieser Absatz übrigens keine Füllwörter!)

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Je emotionaler der Text, desto mehr Füllwörter füllen ihn, besonders, wenn er gesprochen wird. Während eine durchschnittliche Pressemitteilung bei einem Füllwortanteil von etwa 1 % bleibt, kommen in Romanen schon mal 6 % vor – und in Lyrik, um das Versmaß zu füllen, vergleichbare Werte. Schon Goethe regte in seiner Zeitschrift "Über Kunst und Altertum" einen wohlüberlegten Umgang mit Füllwörtern an. Das hatte auch er auch nötig – schließlich sind seine Werke sehr dialoglastig. Einzelne Szenen aus "Faust" liegen bei einem Füllwörteranteil von über 10 %. (Dieser Absatz enthält schon elf Füllwörter!)

Wie so oft ist aber das bedingungslose rigorose Streichen von Füllwörtern auch keine Lösung. Texte, die ganz ohne Füllwörter auskommen, klingen schnell hölzern, die Satzstrukturen ähneln sich. Manchmal ergibt ein Satz ohne seine Füllwörter sogar gar keinen Sinn mehr. Es empfiehlt sich also, gelegentlich Texte, ob E-Mail, Pressemitteilung oder Blogeintrag, mit geeigneten Tools zu überprüfen und im individuellen Fall zu entscheiden, ob ein Wort nötig oder überflüssig ist. Das geht zum Beispiel hier:

letter-factory.com
schreiblabor.com

Je nach verwendetem Test fällt das Ergebnis übrigens unterschiedlich aus, da unterschiedlich viele Füllwörter berücksichtigt werden – der erste strich aus diesem Text, Beispiele abgezogen, 28 Wörter und einen Anteil von 10 %, der andere 36 Wörter und 13 %.

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