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Vergütungsstudie: Unternehmensgröße, Verantwortung und Arbeitsbelastung machen den Unterschied

26.06.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC.

Geschäftsführungen verdienen in größeren Unternehmen das 2,5-fache von vergleichbaren Entscheider:innen in kleinen Betrieben. Drei Viertel der Unternehmen setzen auf ein kurzfristiges variables Vergütungselement. Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel wirken sich zunehmend auf Struktur der Bezüge aus.

Im Schnitt erhalten Vorsitzende der Geschäftsführung in mittelständischen Unternehmen bei der Zieldirektvergütung das 1,76-fache vom Verdienst eines Mitglieds der Geschäftsführung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC). Begründet wird dieses Plus bei der Kombination aus Jahresgrundvergütung sowie kurz- und langfristiger variabler Vergütung mit der erhöhten Verantwortung und der größeren Arbeitsbelastung. Ebenso entscheidet oft die Höhe des Umsatzes über das Gehalt: In großen Unternehmen verdienen die Geschäftsführenden im Vergleich zu ähnlichen Geschäftsführenden in kleineren Betrieben durchschnittlich mehr als das 2,5-fache.

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Je höher der Unternehmensumsatz ist, desto größer ist auch der Anteil der variablen Vergütung an der Gesamtvergütung. Etwa drei Viertel der Unternehmen bieten eine kurzfristige variable Vergütung an, rund 20 % haben zusätzlich eine langfristige Vergütungskomponente bei ihren Geschäftsführungen implementiert.

Insgesamt zwar nur jedes zwanzigste, aber ein dennoch wachsender Anteil an privatwirtschaftlichen Unternehmen sichert sich bei dem variablen Anteil der Geschäftsführungsvergütung ab. Diese Firmen haben in ihren Vergütungsverträgen über so genannte Malus- oder Clawback-Regelungen festgesetzt, dass sie bei groben Verstößen seitens der Geschäftsführung Zahlungen reduzieren bzw. bereits getätigte Zahlungen zurückfordern können. In der Studie wurden zudem weitere Designelemente von Vergütungssystemen wie Hürde, Kappung und verwendete Ziele untersucht.

„Um die Umsetzung der strategischen Agenda eines Unternehmens sicherzustellen sind die richtigen Vergütungsansätze bzw. KPIs wichtig, die Einfluss auf die langfristigen und/oder kurzfristigen variablen Vergütungselemente nehmen.“

– Petra Raspels, Partnerin und Head of People & Organisation bei PwC Deutschland

Handlungsbedarf bei betrieblicher Altersversorgung und Nachhaltigkeit, weitreichende Nebenleistungen

Die Studie zeigt, dass die Zusammensetzung des Gehalts auch von den Herausforderungen abhängt, denen sich Unternehmen stellen müssen. Nach der Corona-Pandemie belasten der Angriffskrieg auf die Ukraine, die anhaltende Inflation, instabile Lieferketten und die insgesamt gesunkene Konsumlaune das Geschäft im Mittelstand. Zusätzlich sind Investitionen notwendig, um nachhaltiger zu werden und gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) zu erfüllen.

Darüber hinaus rücken auch die Auswirkungen des sinkenden Rentenniveaus, gepaart mit einem anhaltenden Fachkräftemangel immer stärker in den Fokus. Weil die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreichen wird, steigt die Nachfrage nach der betrieblichen Altersversorgung (bAV). Auch hier sind Unternehmen gefragt, die eigene Strategie zu finden und sich zu positionieren:

„Unternehmen müssen jetzt Antworten auf die drängenden Fragen finden. Das gelingt nur mit einem klaren Überblick über die eigenen Vergütungsdaten und -systeme.“

– Petra Raspels, Partnerin und Head of People & Organisation bei PwC Deutschland

Neben der betrieblichen Altersversorgung bleibt der Firmenwagen einer der wichtigsten Bestandteile der Nebenleistungen für Geschäftsführende des Mittelstands: 9 von 10 Unternehmen bieten ihren Geschäftsführungen einen Dienstwagen an. Aber auch andere Nebenleistungen und Benefits wie etwa die private Nutzung des Diensthandys sowie diverse Sportangebote und Versicherungen sind bei mittelständischen Geschäftsführungen hoch im Kurs.

Nicht einmal jedes zehnte Mitglied mittelständischer Geschäftsführungen ist weiblich

Auch die Geschlechter-Zusammensetzung der Geschäftsführungen des deutschen Mittelstandes wurde in der Studie untersucht. Hierbei setzt sich der Trend vorheriger Untersuchungen fort: Nur 6 Prozent der an der Untersuchung teilnehmenden Geschäftsführungen sind weiblich. Hier versucht mittlerweile der Gesetzgeber mit verschiedenen Maßnahmen nachzusteuern – auch diese werden in der Studie näher beleuchtet.

Trends und Entwicklungen bei der Vergütung transparent abbilden

Im Jahr 2019 hat PwC erstmals die Mitglieder der Geschäftsführungen mittelständischer Unternehmen in Deutschland in einer Online-Erhebung zu ihrer Vergütungssituation befragt. An der diesjährigen Online-Erhebung haben 230 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung teilgenommen. Ziel war es, eine aktualisierte Datengrundlage aufzubauen, auf deren Basis PwC detaillierte Analysen der Vergütungshöhen, -strukturen und -systeme durchführen kann.

„Nach der Corona-Pandemie steht der Mittelstand vor den nächsten Herausforderungen, die sich auch auf die eigene Vergütungsgestaltung auswirken. Mit unserer Studie wollen wir mehr Transparenz schaffen. Neben dem Status quo geht es darum, die Trends und Entwicklungen in Sachen Vergütung und Nebenleistungen abzubilden.“

– Petra Raspels, Partnerin und Head of People & Organisation bei PwC Deutschland

Die Daten der Vergütungsstudie dienen als Datengrundlage für Angemessenheitsgutachten und Marktvergleiche. Nach den Forderungen der Sustainable Governance Grundsätze sollen ebenso privatwirtschaftliche Unternehmen Marktvergleiche durchführen. Diese dienen dazu, die Angemessenheit der eigenen Vergütung mit der des Marktes zu vergleichen und ermöglichen Unternehmen eine wettbewerbsfähige Ausgestaltung ihrer Geschäftsführungsvergütung. Eine marktkonforme Vergütung ist essenziell für eine erfolgreiche Positionierung auf dem Arbeitgebermarkt und verstärkt zudem die Mitarbeitendenbindung.

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