14.12.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Im Rahmen der Studie „High-Impact Total Rewards“ von Bersin by Deloitte wurden Unternehmen in Bezug auf ihre Vergütungssysteme miteinander verglichen. Knapp 1.200 Unternehmen weltweit nahmen an der Befragung teil, davon 39 % in Europa. Das ernüchternde Ergebnis: Der Großteil der Mitarbeiter würde ihre Arbeitgeber nicht auf Basis der Vergütungsangebote weiterempfehlen.
„In Hinblick auf den Entwicklungsgrad ihrer Vergütungssysteme haben es lediglich 4 % der Betriebe auf die höchste Stufe der Bewertungsskala geschafft. Nur diese kleine Gruppe trägt eine klar formulierte Vergütungsphilosophie als Marke nach außen“, analysiert Georg Jurceka, Senior Manager bei Deloitte Österreich. „Dabei profitieren nicht nur Mitarbeiter von einem attraktiven Entlohnungsmix. Auch Arbeitgeber sind mit zufriedenen Arbeitnehmern langfristig erfolgreicher.“
Der Wettbewerb um die besten Köpfe nimmt in Zeiten des Fachkräftemangels kontinuierlich zu. Attraktive Arbeitgeber unterscheiden sich deshalb mit ihren Vergütungspaketen bewusst von der Konkurrenz. Erfolgreiche Betriebe setzen etwa zwölf Mal häufiger auf maßgeschneiderte, unternehmensspezifische Vergütungsangebote als weniger erfolgreiche.
„Um individuelle Vergütungspakete zu schnüren, muss man die Bedürfnisse der Mitarbeiter kennen. Viele Unternehmen haben gerade da noch Aufholbedarf“, gibt Georg Jurceka zu bedenken.
Lebensphasen, Bedürfnisse und Vorlieben der wichtigsten Mitarbeitergruppen bilden zusammen mit betriebswirtschaftlichen Anforderungen die Grundlage für ein modernes Vergütungsmanagement. Laut Studie sind jene Unternehmen erfolgreicher, die ihre Mitarbeiter als Kunden betrachten und das Vergütungsangebot im Sinne einer „Customer Experience“ gestalten.
Um Vergütungspakete nachhaltig zu optimieren, muss das Thema ganzheitlich angegangen werden. „Werden Mitarbeiter danach befragt ob die Gehaltshöhe das einzige Motiv für ihren letzten Jobwechsel war, ist die überwiegende Antwort nein. Vielmehr spielen Arbeitsinhalte, Karriereperspektiven sowie flexible Arbeitszeiten eine wichtige Rolle. Genau diese Punkte werden bei einem ganzheitlichen Vergütungsansatz berücksichtigt“, so Georg Jurceka.
Dafür ist die Verknüpfung mit anderen Unternehmensbereichen – wie etwa Prozessen aus dem Personalmanagement – essenziell. Immerhin 51 % beziehen bereits erweiterte Personalentwicklungsaspekte wie Lernen, Entwicklung und Karrierepfade in ihre Vergütungsstrategie mit ein. 37 % inkludieren außerdem emotionales und finanzielles Wohlbefinden sowie sinnstiftende Aspekte.
„Eine Verknüpfung der Themenbereiche Vergütung und CSR findet man in den erfolgreichsten Unternehmen fast sechs Mal häufiger als in den weniger erfolgreichen. Das zeigt: Mitarbeiter wünschen sich mehr als rein materielle und finanzielle Vergütungsformen“, bestätigt Deloitte Experte Jurceka.
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