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ver.di legt „Handbuch Homeoffice“ vor

10.10.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ver.di.

Positive Potenziale der Digitalisierung müssen bei den Beschäftigten ankommen. Dazu sollen mehr Gestaltungsspielräume und Souveränität bezogen auf Arbeitsort und -zeit geschaffen werden. Das Handbuch bleuchtet Möglichkeiten aus verscheidenen Perspektiven.

Mit dem am 29. September veröffentlichten „Handbuch Homeoffice – Perspektiven, Daten, Ansätze für die Gestaltung des Neuen Normal“ leistet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) einen wichtigen Beitrag in der Debatte um die Gestaltung von Homeoffice im Sinne Guter Arbeit. „Es wird nicht die eine Variante Homeoffice geben, die für alle Beschäftigten mit ihren unterschiedlichen Bedarfen und Rahmenbedingungen passend ist“, sagte Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „Wichtig ist, die zentralen Herausforderungen, Anforderungen und Perspektiven zu kennen, die bei Aushandlungsprozessen berücksichtigt werden müssen.“ Das 132 Seiten umfassende „Handbuch Homeoffice“ bereite wichtige Gestaltungsfelder aus Gewerkschaftssicht auf, stelle wissenschaftliche Daten zur Verfügung und beleuchte die Thematik aus Sicht des Arbeitsrechts, des Datenschutzes und des Gesundheitsschutzes.

Potenziale Nutzen – Beschäftigte schützen

„Die positiven Potenziale der Digitalisierung, die durch die Corona-Pandemie einen Schub bekommen hat, müssen auch bei den Beschäftigten ankommen – dazu gehören mehr Gestaltungsspielräume und mehr Souveränität bezogen auf Arbeitsort und Arbeitszeiten“, so Schmitz weiter. „Diese Ressourcen brauchen gute Leitplanken, um die Beschäftigten vor den Risiken zu schützen. Eine unserer gewerkschaftlichen Kernaufgaben ist und bleibt der nachhaltige Schutz der physischen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten.“ Zudem gelte es, den betrieblichen Arbeitsplatz auch als Raum für Kommunikation, Austausch und Mitbestimmung zu erhalten und zugleich mehr Ortssouveränität zu ermöglichen.

Stress vermindern durch bessere Rahmenbedingungen

Die im „Handbuch Homeoffice“ aufbereiteten Daten einer Repräsentativbefragung mit dem DGB-Index Gute Arbeit 2020 und 2021 für den Dienstleistungssektor zeigen unter anderem, dass kollektive Vereinbarungen ein wirksames Mittel sind, um den beim Homeoffice auftretenden Gefahren wie zum Beispiel ständigen Erreichbarkeitserwartungen entgegen zu wirken. So gaben 42,7 % der Beschäftigten in Betrieben ohne Betriebsvereinbarungen an, sehr häufig oder oft auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, während es bei Beschäftigten in Betrieben mit Betriebsvereinbarungen 26,3 % waren. Bereits die Erfassung der Arbeitszeit kann sich positiv auf die Belastungen im Homeoffice auswirken. So gaben 89,1 % der Beschäftigten mit Arbeitszeiterfassung an, selten oder nie außerhalb der normalen Arbeitszeit unbezahlte Arbeit für ihren Betrieb zu leisten; bei den Beschäftigten ohne Arbeitszeiterfassung waren es hingegen 74,0 %.

Bild: Peter Olexa (Pexels, Pexels Lizenz)

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