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Schwein gehabt!

30.08.2018  — Moira Frank.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Unmut im Meeting: Jemand muss ein Protokoll schreiben. Die Kollegin, die diese Woche dran ist, will gerade seufzend anfangen, als sich jemand anderes freiwillig meldet. Die Kollegin freut sich: "Da hab ich echt Schwein gehabt!" Aber warum sagen wir das eigentlich?

Das Schwein taucht in vielen Redewendungen auf. Meist ist es negativ besetzt – man denke nur an den inneren Schweinehund oder das arme Schwein. Wer jedoch Schwein gehabt hat, kann sich freuen: Oft ist er nämlich aus einer misslichen Lage glücklich entkommen.

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Wie bei so vielen Redewendungen ist auch bei "Schwein gehabt" der genaue Ursprung umstritten. Sie dürfte aber etwa aus dem 16. Jahrhundert stammen, also aus dem Spätmittelalter. Zu dieser Zeit wurde das Ass im Kartenspiel auch "Sau" genannt. Wer also das Ass zog, hatte "Sau" und somit Glück. Für diese Theorie spricht auch, dass man heute noch in Österreich beim beliebten Kartenspiel Bauernschnapsen das Ass auch als "Sau" bezeichnet.

Oder geht es doch eher um ein echtes Schwein? Die Tiere waren damals, da robust, leicht zu halten und reich an Fleisch, ein besonders wertvolles Gut. Kein Wunder, dass die Menschen ihren Schweinen sogar, wie auf einem Wandbild der Stadt Hann, auf Flößen Platz machten, wenn Überschwemmungen ihre Städte heimsuchten. Wer Schwein hatte, der war dem Schlimmsten entronnen – und würde dank seines Schweins noch eine Weile gut überleben können.

Wir müssen heutzutage natürlich nicht erst mit einem wortwörtlichen Schwein einer Überschwemmung entkommen, um Schwein gehabt zu haben. Diese Redewendung eignet sich nämlich auch für die kleineren Schwierigkeiten des Alltags, die sich manchmal – dank aufopferungsbereiter Kollegin – glücklich abwenden lassen.

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