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Kleinst- und Kleinbetriebe benötigen in Pandemiezeiten bedarfsgerechte Arbeitsschutzangebote

03.08.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Betriebsbefragung zeigt Unterschiede bei der Umsetzung des Infektionsschutzes auf. Während der Corona-Pandemie mussten viele Betriebe ihre Arbeitsabläufe ändern, um den Anforderungen des Arbeits- und Infektionsschutzes Rechnung zu tragen.

In der BeCovid-Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wurden Verantwortliche aus rund 2000 Betrieben der Privatwirtschaft zum betrieblichen Umgang mit der Pandemie befragt. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) beteiligte sich an dieser Studie. Die Ergebnisse der Auswertung der 16. Befragungswelle (August 2021) hat die Bundesanstalt nun im baua: Fokus "Arbeitsschutz in Kleinst- und Kleinbetrieben während der Pandemie und in der Zukunft" veröffentlicht. Die Ergebnisse ergänzen damit den bisherigen Wissensstand zur Umsetzung des Arbeitsschutzes in Kleinst- und Kleinbetrieben (KKU) und stellen Anknüpfungspunkte für eine bedarfsgerechte Gestaltung von Arbeitsschutzinstrumenten dar.

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Wie die Auswertungen zeigen, bestehen bei den Unternehmen Unterschiede hinsichtlich der Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz. Technische, organisatorische und personenbezogene Maßnahmen werden in KKU deutlich seltener umgesetzt als in größeren Unternehmen. So gaben 47 Prozent der Kleinst- und Kleinbetriebe an, persönliche Kontakte zu reduzieren. Bei mittelständischen und großen Unternehmen sind es 88 Prozent. Auch der Erhalt oder die Erweiterung des Homeoffice wird in KKU mit 30 Prozent nur halb so oft umgesetzt wie in größeren Unternehmen (60 Prozent).

Die seltenere Umsetzung der Arbeitsschutzmaßnahmen in KKU sind jedoch kein Indiz für ein geringeres Arbeitsschutzengagement. Sie zeigen, dass es durch die strukturellen und organisatorischen Besonderheiten dieser Unternehmensgrößenklasse in Pandemiezeiten alternativer und individuellerer Lösungen bedarf. Hier gilt es, ein besonderes Augenmerk auf den Einsatz digitaler Technologien zu setzen.

Ein Großteil der KKU (63 Prozent) und der größeren Unternehmen (64 Prozent) wollen den Arbeitsschutz auch künftig stärker bei betrieblichen Entscheidungen berücksichtigen. Zudem zeigt die Auswertung, dass Arbeitsschutzkontrollen in Kleinst- und Kleinbetrieben einen positiven Effekt auf die Umsetzung der personenbezogenen und technischen Arbeitsschutzmaßnahmen haben. Dies spricht für einen Ausbau der Kontrollen sowie der proaktiven Beratungen.

Der baua: Fokus "Arbeitsschutz in Klein- und Kleinstbetrieben während der Pandemie und in der Zukunft" kann als PDF auf der Internetseite der BAuA heruntergeladen werden www.baua.de/publikationen.

Forschung für Arbeit und Gesundheits

Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 800 Beschäftigte.

Bild: Thirdman (Pexels, Pexels Lizenz)

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