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Frauenquote: Kienbaum-HR-Trendstudie belegt Nachholbedarf

12.08.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Viele Unternehmen gehen die Frauenförderung nur zögerlich an: Eine klare Strategie für die Karriereentwicklung von Frauen hat bislang nur ein Viertel der Befragten definiert.

Das zeigt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum. Dazu kommt, dass die jeweilige Strategie von 15 Prozent der Unternehmen gar keine Frauenquote vorsieht. Denn insgesamt hat gut die Hälfte der befragten immer noch keine Ziel­vorgabe für ihre Frauenquote definiert. Für die HR-Trendstudie hat die Beratungsgesellschaft Kienbaum im Rahmen ihrer jüngsten Jahrestagung 187 Personalverantwortliche befragt.

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Je höher die Hierarchiestufe, umso geringer ist der angestrebte Frauenanteil

Obwohl das Thema Frauenquote schon seit geraumer Zeit intensiv diskutiert wird, hat sich in den Unter­neh­men wenig geändert. Noch immer gilt: Je höher die Hierarchiestufe, umso geringer ist der angestrebte Frauenanteil. Nur drei Prozent der befragten Unternehmen haben sich das Ziel gesetzt, mehr als 40 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen zu besetzen. Bei ihrem Führungskräftenachwuchs versuchen immerhin 16 Prozent der Firmen eine Frauenquote von mehr als 40 Prozent erreichen.

Frauenanteil hat kaum Einfluss auf Nachfolgeplanung

Der Frauenanteil hat kaum Einfluss auf die Nachfolgeplanung für Managementpositionen: Vielmehr nutzen 63 Prozent der Unternehmen die Nachfolgeplanung noch nicht, um den Anteil der weiblichen Mitarbeiter im Management zu erhöhen.

Ein Großteil der Studienteilnehmer nutzt jedoch strukturierte Karriereentwicklungs- und Mentorenprogramme zur Vorbereitung ihrer Mitarbeiterinnen auf eine künftige Funktion im Management. Allerdings haben fast 40 Prozent der befragten Unternehmen keine Personalentwicklungsprogramme speziell zur Förderung des weiblichen Managementnachwuchses. „Man kann deutlich erkennen, dass die Unternehmen, die bereits einer klar definierten Strategie zur Karriereentwicklung von Frauen folgen, bei derartigen Förderungsprogrammen engagierter sind als solche, die noch keine Strategie haben“, sagt Walter Jochmann, Geschäftsführer von Kienbaum Consultants International.

Quotengesetz führt zu Umdenken im Topmanagement

Die intensive gesellschaftliche Diskussion zum Thema Diversity und die jüngsten gesetzgeberischen Maßnahmen zur Frauenquote haben in den Unternehmen zu einem Bewusstseinswandel geführt. Auch Vorstand und Geschäftsführung sind inzwischen offenbar für das Thema sensibilisiert, weshalb immer mehr Unternehmen eine Diversity-Strategie entwickeln: Während im Vorjahr erst 30 Prozent der Unternehmen eine Strategie entwickelt hatten, sind es in diesem Jahr immerhin vier Prozentpunkte mehr, die sich strategisch mit Diversity auseinandergesetzt haben. „Immer mehr Unternehmen sind mittlerweile auf dem richtigen Weg, um ihre Organisation divers aufzustellen. Sie wollen von den zahlreichen Vorteilen der Vielfalt im Unternehmen profitieren“, sagt Monika Berane, Leiterin des Kienbaum Female Desk.

Die Ergebnisse der Kienbaum HR-Trendstudie 2015 zum Thema Diversity finden Sie hier.


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