02.02.2022 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Wort & Bild Verlag Konradshöhe.
Diese Formulierung aus dem Koalitionsvertrag werde der Vielfalt von Familie in unserer Gesellschaft gerecht, so die 41-Jährige, die gemeinsam mit ihrem Mann vier Kinder hat. Bald zieht die Familie von Rheinland-Pfalz nach Berlin.
Die Definition von Familie mache klar: "Familie ist auch die traditionelle Ehe oder Partnerschaft mit keinem, einem oder mehreren Kindern, aber sie ist noch viel mehr: Patchwork, Alleinerziehende, Kinderreiche, Gleichgeschlechtliche und viele weitere Konstellationen", betont Spiegel. Sie findet es wichtig, dass Politik diese Vielfalt sichtbar macht und auch wertschätzt.
Die neue Bundesfamilienministerin schließt im Gespräch mit Baby und Familie eine Impfpflicht für Kinder aus: "Dieses Thema darf nicht auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ausgetragen werden", sagt Spiegel. "Wir sollten uns in der Diskussion auf eine Impfpflicht für Menschen ab 18 fokussieren."
Am Allerwichtigsten ist für sie, "dass bei allen Corona-Maßnahmen, die ergriffen werden, immer geschaut wird: Was macht das mit Kindern, Familien, Jugendlichen". Das sei in der Pandemie bislang leider zu kurz gekommen. "Ich bin froh, dass wir jetzt einen breiten politischen Grundkonsens haben, als Allerletztes über die Schließung von Schulen und Kitas zu sprechen." Falls noch einmal restriktivere Maßnahmen ergriffen werden müssten, wäre es Spiegel wichtig, dass diese sich explizit auf Erwachsene beziehen und Kinder und Jugendliche mit ihrem Alltag ausklammern.
Denn Schule ist mehr als Lernen, unterstreicht die Grünen-Politikerin. "Mich hat in der Diskussion um das Aufholen von Versäumtem geärgert, dass es überwiegend um das Nachholen von Lernstoff ging." Dabei geht es ihrer Ansicht nach um viel mehr, eben um den Alltag von Kindern und Jugendlichen. Der sei gerade in so einer unsicheren Pandemie ein Anker, er gebe Stabilität und Geborgenheit - und der Kontakt mit Gleichaltrigen sei für Kinder und Jugendliche "unfassbar wichtig", so Spiegel: "Viel wichtiger als für uns Erwachsene, die wir auch andere Wege finden können, um Kontakt zu halten."
Hier geht's zum vollständigen Interview mit Bundesfamilienministerin Anne Spiegel.
Bild: Ron Lach (Pexels, Pexels Lizenz)
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