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Energiekrise: Nur knapp ein Drittel der Unternehmen hat Notfallplan

10.10.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Randstad.

Die deutsche Wirtschaft rüstet sich für den Winter. Welche Unternehmen und Branchen auf den Ernstfall – einen Energieengpass – vorbereitet sind und wer nicht? Welche Maßnahmen sind wahrscheinlich? Das zeigt eine aktuelle Randstad Studie.

Die unsichere Energieversorgung stellt die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen. Sollte das Gas knapp werden oder gar ausbleiben, haben Unternehmen einen Notfallplan? Und wenn ja, welche Maßnahmen sind wahrscheinlich? Das hat das ifo-Institut gemeinsam mit Randstad Personalverantwortliche gefragt. Das Ergebnis der Personalleiterbefragung: Lediglich 29 % der deutschen Unternehmen haben vorgesorgt. Die Mehrheit – 51 % – verfügt über keinen Notfallplan. 21 % machten keine Angaben.

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63 % der Unternehmen befürchten Einschränkung der Geschäftstätigkeit

Besonders bei kleinen Unternehmen klafft eine Lücke. Gerade einmal 15 % der Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitenden haben bereits einen Notfallplan, was zu tun ist, wenn die Energieversorgung kritisch wird. Mit steigender Mitarbeiterzahl dagegen nimmt die Anzahl der Unternehmen zu, die sich dafür gerüstet haben. 60 % der Firmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden haben für den Notfall vorgesorgt. Dabei rechnen insgesamt 63 % aller Befragten im Energie-Notfall mit einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit.

„Die Folgen der Energie-Krise betreffen die gesamte Wirtschaft, auch und vor allem kleine Betriebe, die im Mittelstand großes wirtschaftliches Gewicht haben. Dass dort, wo die Auswirkungen am größten sind, nämlich in energieintensiven Branchen der Industrie, bereits Vorkehrungen getroffen wurden, zeigt, dass vorausschauende Planung wichtig ist“, erklärt Petra Timm, Pressesprecherin bei Randstad Deutschland. 43 % aller Industrieunternehmen haben sich gegen eine akute Energie-Knappheit gerüstet. Dort rechnen im Notfall 79 % der Unternehmen mit einer Einschränkung der Geschäftstätigkeit. Im Handel sind es nur 48 %. In dieser Branche haben lediglich 17 % einen Notfallplan, in der Dienstleistung sind es nur 25 %.

Maßnahmen bei einem Energieengpass

© Randstadt-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2022; für Großansicht bitte anklicken

Unternehmen bauen Überstunden und Urlaub ab und drehen die Heizung runter

Welche Maßnahmen sehen Unternehmen vor, um einem Energieengpass zu begegnen? Die meisten halten Überstunden- und Urlaubsabbau für wahrscheinlich (83 %, 76 %). 65 % können sich die Senkung der Heiztemperatur ihrer Arbeitsstätten vorstellen. 62 % rechnen mit der Ausweitung des Homeoffice-Angebots. „In der aktuellen Situation ist Zusammenhalt wichtig. Welche Maßnahmen machen für das jeweilige Unternehmen Sinn? Gemeinsam an der Umsetzung zu arbeiten, darauf kommt es an. Hier, das zeigen die Ergebnisse, kommt HR eine wichtige Rolle zu”, betont Petra Timm. In 23 % der Unternehmen ist HR an der Ausarbeitung des Notfallplans beteiligt, den maßgeblich die Geschäftsleitung verantwortet (99 %). Der Betriebsrat wird in 14 % der Fälle eingebunden. Im Notfall würden 65 % der Unternehmen ihr Personal in Kurzarbeit schicken. Einen Abbau von Stellen halten 29 % für wahrscheinlich.

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung

Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q3 2022, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt bis zu 1.000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen. Die Sonderfragen im dritten Quartal 2022 bieten einen Einblick in die Notfall-Strategien von Unternehmen in der aktuellen Energiekrise und bei einer möglichen neuen Corona-Welle.

Bild: Pixabay (Pexels, Pexels Lizenz)

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