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Digitale Lehre führt zum „Sitzenbleiben“: 61 Prozent der Studierenden bewegen sich weniger

02.11.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Die Techniker.

Spätestens seit der Coronapandemie können sich Studierende den Weg in die Hochschule häufig sparen. Lehrveranstaltungen werden vermehrt in digitaler Form abgehalten oder aufgezeichnet. Das hat auch Auswirkungen auf das Bewegungsverhalten der Studierenden: Sie bleiben im wahrsten Sinne des Wortes häufiger sitzen.

Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gaben 61 Prozent der befragten Studierenden an, sich durch die zunehmende digitale Lehre im Alltag weniger zu bewegen. Dabei gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern. So sind 65 Prozent der Studentinnen der Meinung, sich wegen der zunehmenden digitalen Lehre weniger zu bewegen, bei ihren männlichen Kommilitonen sind es mit 56 Prozent deutlich weniger.

"Regelmäßige Bewegung fördert nachweislich die physische und psychische Gesundheit und ist gerade in Prüfungsphasen wichtig, um Stress abzubauen", sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Wem es schwerfällt, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, könnte sich zum Beispiel von digitalen Anwendungen und Fitnesstrackern unterstützen lassen. Den Verlauf der eigenen Leistung zu sehen oder den Vergleich mit anderen kann sehr motivierend sein." Ein Fünftel (20 Prozent) der befragten Studierenden nutzt bereits digitale Hilfsmittel, um sich zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren.

Unterschiede bei den Studienfächern

Auch in Bezug auf die Studienfächer gibt es Unterschiede: In der Fachrichtung Wirtschafts- und Rechtswissenschaften führen unter anderem die digitalen Lehrveranstaltungen nach eigenen Angaben bei gut zwei Drittel (67 Prozent) der Studierenden zu weniger Bewegung im Alltag. Bei den Geistes- und Sozialwissenschaften konnte dies hingegen nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) beobachten.

Studierende wünschen sich stärkeren Fokus auf Gesundheit an Hochschulen

Gleichzeitig wird deutlich, dass es bei den Gesundheitsangeboten von Hochschulen noch viel Verbesserungspotential gibt. So finden 82 Prozent der Befragten die Ausstattung mit ergonomischen Stühlen und Tischen an ihrer Hochschule verbesserungswürdig bzw. stark verbesserungswürdig. Die gesundheitsförderliche Ausgestaltung von Vorlesungen und Seminaren, zum Beispiel durch kurze Bewegungspausen, empfinden 70 Prozent als verbesserungswürdig bzw. stark verbesserungswürdig. Ein hoher Bedarf besteht außerdem bei Kursangeboten für die mentale Gesundheit, zum Beispiel zur Stressbewältigung - knapp die Hälfte (48 Prozent) wünscht sich hier Verbesserungen.

"Die Studierenden von heute sind auch die Beschäftigten von Morgen. Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sind daher auch die Hochschulen gefragt, mehr für die Gesundheit der Studierenden zu unternehmen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Ein strukturiertes Studentisches Gesundheitsmanagement kann da helfen", so Baas. "Mögliche gesundheitsfördernde Maßnahmen zum Thema Bewegung wären beispielsweise regelmäßige Bewegungspausen in Lehrveranstaltungen oder eine Erweiterung des Beratungsangebots zur physischen und psychischen Gesundheit."

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