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Das Keks

21.02.2017  — Annika Thies.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Lassen Sie sich von der deutschen Sprache überraschen.

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In unseren Rechtschreibtipps geht es meistens darum, eine Fehlerquelle ausfindig zu machen, dieser auf den Grund zu gehen und zu erklären, wie es grammatikalisch und orthografisch richtig ist. Kurz gesagt: Es geht um die (zukünftige) Vermeidung von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern.

Es kommt aber durchaus auch vor, dass wir etwas als falsch wahrnehmen, was beim genauen Hinsehen gar kein Fehler ist. So erging es mir beim ersten Lesen des zweiten Absatzes von Frau Zellers Artikel zum 7-Tassen-Rezept. Dort schreibt sie von einem „7-Tassen-Rezept für eine Crêpe“.

Intuitiv handelt es sich für mich bei Crêpe um ein maskulines Substantiv. Ein Blick in den Duden belehrte mich allerdings eines Besseren. Sowohl die männliche als auch die weibliche Form ist im Deutschen korrekt.

Das machte mich neugierig. Gibt es noch mehr Lebensmittel mit zwei oder vielleicht sogar drei möglichen grammatikalischen Artikeln?

Ich wurde fündig. Neben dem nordafrikanischen Gericht Couscous (maskulin oder Neutrum) gibt es noch einige andere Lebensmittel mit zwei Artikeln:

  • Bonbon – der/das
  • Gelee – das/der
  • Gulasch – der/das
  • Keks – der/das
  • Ketchup – der/das
  • Marzipan – das/der
  • Paprika – der/die
  • Schorle – die/das
  • Sellerie – die/der

Der/die/das Joghurt zählt laut Duden übrigens zu den wenigen Wörtern, die tatsächlich alle drei Artikel aufweisen.

Hätten Sie das gewusst?

Bei Crêpe und Couscous haben wir sogar auch bei der Schreibweise die Wahl. Entweder wir behalten die französische Schreibweise bei oder wir entscheiden uns für Krepp bzw. Kuskus. Mit der Originalschreibweise lassen sich allerdings im Internet deutlich mehr Back- bzw. Kochrezepte finden.

Dieser Artikel soll Sie nicht animieren, ab jetzt immer „das Keks“ zu sagen oder zu schreiben – obwohl Sie dabei wahrscheinlich manch lustige Reaktion ernten. „Das Keks“ ist übrigens vor allem in Österreich gebräuchlich.

Der Artikel soll viel mehr zeigen, dass uns die deutsche Rechtschreibung und Grammatik an manchen Stellen mehr Spielraum lässt, als wir annehmen.



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