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Beschäftigte deutlich länger krankgeschrieben

01.08.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kaufmännische Krankenkasse.

Fehlzeiten im Job steigen im ersten Halbjahr 2023: Bei den Beschäftigten in Deutschland nehmen schwere Krankheitsverläufe offenbar zu, denn laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse waren Arbeitnehmer/innen in den vergangenen Monaten deutlich länger krankgeschrieben als zuvor.

So fehlten berufstätige KKH-Mitglieder im ersten Halbjahr 2023 bundesweit insgesamt rund 11,9 Millionen Tage im Job. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 7,6 Millionen Tage. Das entspricht einem Plus von mehr als der Hälfte.

Auch die Zahl der Krankheitsfälle bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau: Der Krankenstand im ersten Halbjahr 2023 lag bundesweit bei 6,3 Prozent. Somit fielen an jedem Tag von Anfang Januar bis Ende Juni im Schnitt 63 von 1.000 Beschäftigten krankheitsbedingt im Job aus – ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die meisten Arbeitsausfälle verzeichnete die KKH in den vergangenen Monaten in Sachsen-Anhalt. Dort war der Krankenstand mit 8,1 Prozent am höchsten, in Baden-Württemberg mit 5,1 Prozent am niedrigsten.

Verantwortlich für die nach wie vor hohe Zahl an Attesten im ersten Halbjahr 2023 war unter anderem die starke Erkältungs- und Grippewelle im Winter und Frühjahr. Die Krankheitsfälle wegen Infekten der oberen Atemwege, beispielsweise Erkältungsschnupfen, nahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Drittel zu. Die KKH registrierte zudem doppelt so viele Grippeerkrankungen unter ihren beschäftigten Mitgliedern. Die Krankschreibungen wegen Bronchitis stiegen sogar um das Anderthalbfache. Eine klare Zunahme von fast 50 Prozent verbuchte die Ersatzkasse zudem bei Attesten in Zusammenhang mit Corona.

Eine Rolle bei diesen hohen Werten spielt aber auch die elektronische Krankschreibung (eAU). Dadurch gehen mittlerweile nahezu alle Atteste bei den Krankenkassen ein – auch die kurzzeitigen, die nicht in einen Krankgeldfall münden. Als Patienten die gelben Scheine noch selbst an ihre Krankenkasse senden mussten, taten sie dies häufig nur bei längerer Krankheit. Die Dunkelziffer war entsprechend höher

Der Fehlzeiten-Anstieg hingegen ist vor allem psychischen Leiden zuzuschreiben. So lag beispielsweise die Krankschreibedauer pro Arbeitnehmer/in im Zuge von wiederkehrenden Depressionen bei 112,1 Tagen pro Fall. Zum Vergleich: Im Durchschnitt waren Beschäftigte im ersten Halbjahr dieses Jahres 17,1 Tage krankgeschrieben. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 88,8 Tage aufgrund von Depressionen beziehungsweise 14,6 Tage im Schnitt.

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