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Metropolen haben Boom verschlafen

06.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V..

Der deutschen Immobilienbranche geht es nach eigener Einschätzung noch immer sehr gut. Das zeigt der aktuelle Immobilien-Index des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Allerdings sorgen sich vor allem die Entwickler großer Bauprojekte um Nachwuchs – nicht zuletzt, weil besondere Herausforderungen auf sie warten: Laut IW wurden in Deutschland von 2010 bis 2014 rund 310.000 Wohnungen zu wenig gebaut.

Seit 2010 ist die Bautätigkeit in Deutschland von 160.000 auf 245.000 Wohnungen pro Jahr gestiegen – allerdings zu selten dort, wo sie tatsächlich gebraucht werden: in den Städten. Nach Berechnungen des IW Köln entfallen 91 Prozent des gesamten Nachholbedarfs auf nur 46 der 402 Kreise und kreisfreien Städte. Allein in den fünf größten Metropolen fehlen insgesamt 160.000 Wohnungen. Berlin führt die Liste jener Städte an, in denen von 2010 bis 2014 besonders wenig gebaut wurde. Rund um Alex und Ku'damm hat sich der Nachholbedarf in diesem Zeitraum auf 55.600 Wohnungen summiert, in München wurden 40.200 Wohnungen zu wenig gebaut und in Hamburg 34.600. Zudem – das hatte eine IW-Studie bereits vor einigen Wochen gezeigt – wird der Bedarf an Wohnungen in den Städten und wirtschaftsstarken Regionen in den kommenden Jahren weiter steigen. Und das auch ohne die Flüchtlinge, für die momentan noch einmal zusätzlicher Wohnraum nötig wird.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch und die Zinsen sind niedrig – da überrascht es nicht, dass die Immobilienbranche im jüngsten Immobilien-Index des IW Köln weiterhin recht positiv in die Zukunft blickt. Allerdings machen sich einige Sparten Sorgen um den Nachwuchs: 11 Prozent der vom IW Köln in Kooperation mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RBSM befragten Firmen gaben an, nicht die richtigen Fachkräfte zu finden. Während Wohnungsunternehmen und jene mit Fokus auf den Einzelhandel weniger Nachwuchssorgen haben, finden derzeit schon 21 Prozent der Entwickler großer Bauprojekte kaum noch Fachpersonal – und das, obwohl gerade die sogenannten Projektentwickler ihre aktuelle Lage und ihre Perspektiven als besonders positiv einstufen.



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