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Zuwanderung als Chance

20.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V..

Wohnungsunternehmen fordern konkreten Handlungsplan für die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen.

Berlin – Immer mehr Menschen flüchten vor Krieg und Not nach Deutschland. Die deutsche Wohnungswirtschaft engagiert sich intensiv dafür, die Flüchtlinge und Asylbewerber menschenwürdig und integrationsfördernd unterzubringen. "Die Zuwanderung ist Chance und Herausforderung zugleich", betonte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, beim öffentlichen Fachgespräch zum Thema "Herausforderungen des verstärkten Zuzugs von Flüchtlingen für die Stadtentwicklung und den Wohnungsbau" im Bauausschuss des Deutschen Bundestages. "Sie kann nur mithilfe eines stärkeren finanziellen Engagements aller staatlichen Ebenen erfolgreich bewältigt werden."

"In der aktuellen Notsituation wird häufig vergessen: Es geht nicht allein um die Erstunterbringung, sondern auch um die längerfristige Integration", so Gedaschko."Hier müssen wir handeln. Dabei dürfen die Fehler der Vergangenheit bei der weiterführenden Unterbringung nach dem Verlassen der Erstaufnahmeeinrichtungen nicht wiederholt werden. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration ist eine strategisch ausgefeilte dezentrale Unterbringung."

Klar ist aber: Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen in Deutschland. In Deutschlands Ballungsregionen gibt es seit geraumer Zeit durch die Nettozuwanderung von 1,4 Mio. Menschen in den letzten Jahren und die starke Binnenwanderung Engpässe bei den bezahlbaren Mietwohnungen. Der GdW hat daher schon seit langem verbesserte Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau gefordert. Durch den aktuellen Zuzug von Flüchtlingen verschärft sich die Situation. Allein in den nächsten Jahren werden in Deutschland jeweils mindestens 400.000 neue Wohnungen benötigt. Der GdW begrüßt ausdrücklich die Pläne der Bundesregierung, die Bundesmittel für die Wohnraumförderung um jährlich weitere 500 Mio. Euro zu erhöhen und dies gleichzeitig mit einer Zweckbindung zu versehen. Aber das werde angesichts der in den nächsten Monaten rasant steigenden Nachfrage in den Städten nicht ausreichen und müsse durch steuerliche Anreize ergänzt werden.

Es geht jetzt auch um Geschwindigkeit. Die Bauleitplanungen müssen ebenso wie die Baugenehmigungsverfahren deutlich schneller werden. Die Neubauten müssen darüber hinaus für die künftigen Bewohner bezahlbar bleiben. Das ist heute in den meisten Fällen nicht mehr möglich. Außerdem muss die soziale Betreuung von Zuwanderern so ausgestaltet werden, dass sie ein Teil unserer Gesellschaft werden können", erklärte Gedaschko. "Die Wohnungsversorgung muss von den Bürgermeistern in den Städten und Gemeinden zur Chefsache erklärt werden. Die Kommunen in den starken Wachstumsregionen sollten einen Wohnungsbaukoordinator benennen, den die Länder anteilig mitfinanzieren ", so Gedaschko. "Ebenso wichtig ist es, die Baunutzungsverordnung zu überarbeiten, um Hemmnisse für die Aufstockung von Wohngebäuden zu beseitigen", so Gedaschko. Der GdW-Chef forderte weiterhin, die kommunalen Bauämter personell deutlich besser auszugestalten, um die Genehmigungsverfahren drastisch zu beschleunigen. Als Hilfe können sogenannte "Typengenehmigungen" die Prozessdauer verkürzen und auch die serielle Bauweise müsse neu eingeführt werden.



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