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Wohnen im Jahr 2045 - Metropolregionen unter Druck

15.03.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Die Studie „Wohnen in Deutschland 2045“ widmet sich der Wohnungssituation in Deutschland im Jahr 2045. Vor allem in den Metropolregionen und Ballungszentren wird sich die Situation bis zum Jahr 2045 weiter verschärfen. Neben der Zuwanderung von außen, ist die Binnenwanderung die treibende Kraft hinter den Wohnungsengpässen der Großstädte.

Szenarien basieren auf unterschiedlicher Einwanderungsintensität

Die grundlegenden Annahmen der Studie beziehen sich auf den Umfang der Migrationsströme nach Deutschland. So wurde bei einer Einwanderungsintensität, die vergleichbar mit der der Schweiz ist (positives Einwanderungssaldo von 500.000 Personen pro Jahr), eine Bevölkerung von 85 Millionen für das Jahr 2045 errechnet. Ein anderes Szenario legt eine Zuwanderungsintensität vergleichbar mit der von Australien zu Grunde, deren Auswirkungen entsprechend umfangreicher ausfallen.

Zehn Regionen, in denen bereits heute ein angespannter Wohnungsmarkt herrscht, werden auch in Zukunft am meisten unter der Wohnungsnot zu leiden haben. Diese sind: München, Berlin, Rhein-Main, Stuttgart, Hamburg, Köln, Münster, südlicher Oberrhein, Hannover und Düsseldorf. Verharrt die Bautätigkeit auf dem gleichen Niveau, werden in den nächsten 15 Jahren fast 1 Million Wohnungen fehlen.

Binnenmigration ist der treibende Faktor

Obwohl die Zuwanderung von außen ebenfalls die wirtschaftlich starken urbanen Zentren zum Ziel hat, hat die Binnenmigration einen viel größeren Einfluss auf die Wohnungsmarktsituation der großen Städte. Im Gegenteil dazu verhält es sich mit wirtschaftlich schwachen, ländlichen Gebieten, die in Zukunft mit einem hohen Leerstand rechnen müssen. Strukturschwache Gegenden wie Vorpommern, Südsachsen oder Teile des Saarlands werden weiter Einwohner verlieren, so die Autoren der Studie, die vom prognos Institut im Auftrag der Allianz Baufinanzierung durchgeführt wurde.

Passend dazu hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) kürzlich eine Auswertung vorgestellt, die den Leerstand in Teilen Deutschlands im Jahr 2014 mit den Statistiken zu offenen Stellen des Jahres 2015 zusammenführt. Den absolut größten Leerstand gibt es in Nordrhein-Westfalen, wo rund 150.000 Wohnungen ungenutzt sind. Sachsen mit 98.000, und Niedersachsen mit knapp 50.000 leerstehenden Wohnungen liegen dahinter. Nordrhein-Westfalen hat wiederrum eine Kombination aus hohem Leerstand und vielen offenen Arbeitsstellen. Diese Kombination ist in dieser Ausprägung auch in Sachsen, Thüringen und Niedersachsen vorzufinden.

Investitionen werden gebraucht

Strukturschwache Regionen, denen ein hoher Leerstand droht, müssen gezielt in Infrastruktur, Stadtentwicklung und digitalen Netzausbau investieren, um so Einwohner zu halten und hinzuzugewinnen. Positive Beispiele sind hier Erfurt, Leipzig und Regensburg die auch durch die Ansiedlung von Hochschulen an Attraktivität gewonnen haben. Für den Durchschnittsdeutschen sind daher bis zum 30ten Lebensjahr Großstädte und Universitätsstädte ein begehrter Wohnort. Anschließend ziehen die 30 bis 50 Jahren an den Stadtrand, um später im Alter die Ruhe auf dem Land zu finden.



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