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Windenergie digital

08.09.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verein Deutscher Ingenieure.

Wer mit dem Schiff auf Helgoland übersetzt, bekommt sie sofort zu spüren, die gewaltige Kraft der Nordsee. Waren es früher noch die Ölplattformen, sind es heute immer neue, größere und leistungsstärkere Offshore-Windparks, die das Bild der Energielandschaft auf hoher See prägen.

Bestes Beispiel: der vor Helgoland gelegene Windpark Amrumbank West. Mit seinen 80 Turbinen produziert er jährlich genug Strom für rund 300.000 Haushalte. Für einen reibungslosen Betrieb sind effziente Wartungsprozesse unabdingbar. Der Projektingenieur Frank Scholtka von E.ON hat dafür eine mobile Lösung entwickelt, welche mit Apps und Barcodescannern die Instandhaltung der Turbinen digitalisiert.

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Turbinenwartung auf dem Tablet

„Die Energiewende und die Digitalisierung unserer Gesellschaft gehen Hand in Hand“, erklärt Frank. „Wir haben immer mehr Daten, die wir nutzen können, um die Energiewende besser zu machen.” Dank seiner Apps läuft die Erfassung wichtiger Daten für die Techniker vor Ort inzwischen deutlich einfacher und schneller ab. Die Zentrale weiß jetzt genau wann und wo eine Turbine stillsteht, wer wann und wo im Einsatz ist, welche Materialien und Werkzeuge zur Verfügung stehen und welche Qualifikationen benötigt werden. „Diese Daten helfen uns die Wartung, Instandhaltung und Logistik zu optimieren. Wir möchten so die Verfügbarkeit der Anlage erhöhen.” Der Aufbau einer Wartungsdatenbank spielt dabei eine wichtige Rolle.

„Als Ingenieur will ich der Windenergie helfen, erwachsen zu werden.“

Mit der Digitalisierung der Wartungsprozesse, verfolgt Frank ein hohes Ziel: Windkraft soll nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Alternative zu anderen Energieträgern werden. Die technische Entwicklung verläuft in jeder Hinsicht rasant: „Vor ein paar Jahrzehnten haben wir Windturbinen gebaut, die so groß waren wie ein Haus. Jetzt sind sie so groß wie ein Fernsehturm. Die Spannweite der Rotorblätter übertrifft sogar die eines Jumbojets.” Immer leistungsstärker, immer effizienter, immer digitaler. Auf lange Sicht soll so die Windkraft ohne Zuschüsse rentabel werden.

Als Kind des Ruhrgebiets konnte Frank den Wandel der Energiewirtschaft, weg von Kohle und Co., direkt vor seiner Haustür miterleben. „Das Thema meiner Generation ist der Klimawandel. Mir ist es unheimlich wichtig, eine grüne Zukunft mitzugestalten.” Bereits während seines Wirtschaftsingenieurstudiums an der RWTH Aachen, beschäftigt sich Frank mit nachhaltiger Energiegewinnung, unterstützt Studenteninitiativen zum Thema und hilft bei der Organisation von Vorträgen und Infoveranstaltungen. Nach einem Praktikum bei E.ON Climate & Renewables, schrieb er im Projekt Amrumbank West seine Diplomarbeit und kam so schließlich zu seinem heutigen Job.

Im zentralen Asset Management ist er verantwortlich für die Digitalisierung der Wartungsprozesse, der im Betrieb befindlichen Windparks in Europa und den USA. Frank ist das Bindeglied zwischen IT Entwicklung und Endanwender. „Als Ingenieur will ich die Techniker und die Analysten unterstützen und ihre Arbeit einfacher und effizienter machen.“ Und nebenbei liefert er einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen die Klimaerwärmung. „Ich bin kein Doktor, ich bin kein Arzt. Aber als Ingenieur kann ich meinen Beitrag leisten, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen.”

Über die Kampagne „Ingenieurgeschichten“

Der VDI will mit seiner Kampagne „Ingenieurgeschichten“ die vielen großen und kleinen Innovationen der Ingenieurinnen und Ingenieure auch Menschen außerhalb der Technik-Community bekannt machen. Und wer könnte besser für den Berufsstand sprechen, als Ingenieurinnen und Ingenieure selbst? Alle Infos und Geschichten unter www.ingenieurgeschichten.vdi.de.

 

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