05.12.2019 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: REWE Markt GmbH.
Zu tief ins Glas schauen, peinlich tanzen oder gar Personalgespräche führen: Was für den einen auf betrieblichen Weihnachtsfeiern ein absolutes Tabu ist, kann für den anderen völlig in Ordnung sein. Eine Umfrage von GfK im Auftrag des REWE Lieferservice ergab, dass es sich für fast jeden zweiten Arbeitnehmer (48,6%) nicht gehört, sich auf Firmenkosten zu betrinken. Weiter vorne stehen nur Fotos machen und diese ins Netz stellen (55,1%) sowie zu weihnachtlichen Klängen Gehaltsverhandlungen führen (74,5%).
Im bundesdeutschen Durchschnitt scheint es beim Verhaltenskodex auf Weihnachtsfeiern allerdings deutliche Unterschiede zu geben. Am zurückhaltendsten sind die Arbeitnehmer in Baden-Württemberg, denn dort wird großen Wert auf Etikette gelegt. In anderen Bundesländern wie Sachsen und Thüringen gibt es weniger Vorbehalte zum Beispiel vor ausgelassenem Tanzen, während der Weihnachtsfeier dem Chef bzw. der Chefin das "Du" anzubieten oder über das Gehalt zu verhandeln. Auch wenn sich die Geschlechter dabei recht einig sind, lehnen vor allem Frauen (79%) Gehaltsverhandlungen auf der Weihnachtsfeier ab (Männer: 69,7%). Unterschiede gibt es ebenso zwischen den Generationen. Für die 18- bis 39-Jährigen (41,8%) ist es weniger verpönt, auf Firmenkosten das freie Getränkeangebot auszunutzen als für Arbeitnehmer im Alter zwischen 40 und 69 Jahren (54,0 %). Dafür sind die Jüngeren auch deutlich aktiver auf der Tanzfläche: Für die 18- bis 39-Jährigen (34,4%) ist es vollkommen in Ordnung, ausgiebig zu tanzen, während ältere Arbeitnehmer sich eher dezent zurückhalten und ausgelassenes Tanzen als unpassend empfinden (46,7%).
Eine Weihnachtsfeier ist meist fest als Programmpunkt in der Unternehmensstruktur verankert. Sie findet bei 42,5 Prozent der befragten Arbeitnehmer am Abend in einer externen Location und auf Kosten der Firma statt. Bei fast jedem Fünften (16,1%) wird sie in den Räumen der Firma entweder vom Vorgesetzten oder von Kollegen organisiert. Und das findet allgemeine Zustimmung. "Weihnachtsfeiern im Unternehmen sind in den letzten Jahren immer besser organisiert worden und Arbeitgeber verlassen sich häufig und gerne in externen Locations auf Dienstleister. Wir bemerken allerdings auch einen Trend dahingehend, die jährliche Weihnachtsfeier in den eigenen Räumen liebevoll und privat zu gestalten", weiß Annika Bastians, Expertin für Bestellungen von Geschäftskunden beim REWE Lieferservice. Aber ein Event zum Jahresabschluss ist nicht in jedem Unternehmen gesetzt: Während 14,3 Prozent insgesamt keine Weihnachtsfeier wollen und ihnen diese auch nicht fehlt, sind es rund acht Prozent, die sich durchaus eine Feierlichkeit wünschen würden.
Lebkuchen, Plätzchen, Schokolade oder Spekulatius – an vielen dieser süßen Naschereien kommen gerade zur Weihnachtszeit die wenigsten vorbei. So liegt die Vermutung nahe, dass auch in deutschen Büros mehr Süßigkeiten als in den anderen Monaten des Jahres verzehrt werden. Doch stimmt das? Bei insgesamt rund 40 Prozent (37,3%) der befragten Arbeitnehmer zwischen 18 und 74 Jahren gibt es tatsächlich in der Weihnachtszeit genauso viele Süßigkeiten wie sonst auch. Doch bei den jüngeren Arbeitnehmern zeigt sich ein anderes Bild: Von den mehr als ein Drittel der Arbeitnehmer (35,4%), bei denen es vermehrt Süßes besonders von Kollegen gibt, ist fast jeder Zweite zwischen 18 und 39 Jahren (47,8%). Besonders in Baden-Württemberg (40,0%), Nordrhein-Westfalen (39,5%) und Bayern (36,6%) bringen die Kollegen während der Weihnachtszeit mehr Süßigkeiten mit ins Büro. Nur jeder zehnte deutsche Arbeitnehmer gibt an, sich ganzjährig im Büro gesund zu ernähren, da es im Unternehmen grundsätzlich nichts Süßes gäbe.
Viele der jüngeren Arbeitnehmer (39,6% der 18- bis 39-Jährigen) sind es allerdings auch, die sich von ihrem Chef Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung während der Weihnachtszeit wünschen. Mehr als 40 Prozent (41,5%) der Arbeitnehmer insgesamt, bei denen es in der Weihnachtszeit mehr Süßigkeiten gibt, wünschen sich vom Arbeitgeber gerade zur Weihnachtszeit gesündere Alternativen, wie beispielsweise frisches Obst. Vor allem Arbeitnehmer, die sich für neue Trends und Entwicklungen interessieren, haben eher den Wunsch, dass ihr Chef zu einer besseren Ernährung im Büro beiträgt (37,5%).
Bild: Gary Spears (Pexels, Pexels Lizenz)
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