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Wald- und Wiesenarchitektur

16.07.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hochschule Darmstadt.

Mobiles Dienstzimmer für Förster: Architektur-Studierende entwerfen Prototyp

Es ist gut möglich, dass Försterinnen und Förster Tierbeobachtungen und weitere, länger andauernde Arbeiten im Wald einmal vom „Forst Mobil“ aus machen. Entworfen und umgesetzt haben das mobile Dienstzimmer für Förster Architektur-Studierende der Hochschule Darmstadt (h_da) ausgehend von einem Ideenwettbewerb in Kooperation mit Hessen-Forst. Der nun fertiggestellte, energie- und versorgungsautarke Prototyp aus Holz mit den Maßen eines Übersee-Containers kann mit einem üblichen LKW transportiert werden, ist voll funktionsfähig und einsatzbereit.

Forst Mobil mit Holzklappe als Vandalismusschutz.
„Forst Mobil” mit Holzklappe als Vandalismusschutz. Foto: Hochschule Darmstadt/Jens Steingässer

Das „Forst Mobil“ ermöglicht Försterinnen und Förstern einen Aufenthalt im Wald von bis zu zwei Wochen am Stück. Solche längeren Aufenthalte können nötig werden, wenn es um intensive Tierbeobachtungen geht oder um die Bewältigung großer Orkanschäden. Wichtig ist es dann, lange Fahrten in entlegene Waldgebiete zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu begrenzen. Das „Forst Mobil“ lässt sich auf einem handelsüblichen LKW-Anhänger transportieren und ist autark. Neben einem Arbeitsplatz gibt es einen Wohn-, Schlaf- und Hygienebereich. Eine Batterie und ein Ofen stellen die Versorgung mit Strom und Heizwärme sicher.

Das Forstmobil besteht aus massiven, 25 Zentimeter dicken Blockbohlen, die einerseits einen guten Wärmedämmwert besitzen, andererseits die mobile Forstbehausung robuster machen. Verwendet wird das Holz der Strobe, eine Kiefernart, die in der Region Südhessen wächst. Die Konstruktion enthält, außer zum Transport, keine Stahlverbindungen und ist damit ressourcenschonend. Eine Holzklappe schützt die großen Fenster vor Vandalismus und dient ausgeklappt als zusätzliche Veranda.

Der behaglich wirkende Innenraum ist mit seiner präzisen Anordnung der Möbel funktional, zudem sorgen Materialität und Ausstattung für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Beheizt wird das Arbeitszimmer mit einem Stückholzofen, für das Wasser gibt es einen Tank. Die Herstellung des „Forst Mobils“ erfolgt mit Hilfe Computer-gesteuerter Holzbearbeitungsanlagen, das Holz bleibt unbehandelt und kann so später weiterverwendet werden.

 

„Das Forst Mobil ist ein gelungenes Beispiel für unsere praxisorientierte Ausbildung, bei der aktuelle Anforderungen wissenschaftlich durchdacht werden“, lobt Prof. Dipl.-Ing. Alexander Reichel aus dem Lehrgebiet Baukonstruktion, Nachhaltiges Bauen und Entwerfen am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt.

Auch Tom Allendörfer von Hessen-Forst ist mit dem Projektergebnis zufrieden: „Nachhaltiges Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz hilft unserem Klima. Im Vordergrund steht die dauerhafte Verwendung des Holzes, um das beim Wachsen aufgenommene CO2 langfristig der Atmosphäre zu entziehen. Wir sind beeindruckt vom Engagement der Studierenden, die mit ihren Projektarbeiten eine innovative Idee haben Realität werden lassen.“ Das „Forst-Mobil“ ist im hessischen Staatswald auf einer Fläche von 342.000 Hektar ab sofort einsetzbar.

 

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