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Vorbei: Der Ingenieur als Nerd, Geek oder Freak

23.10.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur.

Medien berichten positiv über den Ingenieurberuf

Ingenieurberufe werden in den Medien regelmässig thematisiert, v.a. im Kontext des Fachkräftemangels. Über das Berufsbild an sich wird positiv berichtet, wobei Benachteiligungen für Ingenieurinnen bei der Berichterstattung negativ ins Gewicht fallen. Problematisch erscheint, dass Studienanwärterinnen und -anwärter anhand der Marketingnamen der Studiengänge den dahinter steckenden Ingenieurberuf oft nicht mehr erkennen können. Dies ergab eine Teilstudie des Instituts für Multimedia Production IMP der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur, die mit dem Partner ARGUS der Presse AG durchgeführt wurde.

Das Bild des Ingenieurs als Nerd, Geek oder Freak ist vornehmlich nur noch in gewissen TV-Soaps zu finden. Die sonstigen klassischen Medien, insbesondere die Print-Medien, thematisieren regelmässig das Ingenieurwesen. Am meisten dominiert der Fachkräftemangel, womit das Thema gesamtgesellschaftlich und wirtschaftlich als relevant und entsprechend medienwirksam wird. Zuweilen finden auch gewisse Berufsfelder, wie jener der Bauingenieurin oder des Architekten, Aufnahme.

Dabei bleibt aber die grosse Vielfalt der Ingenieurberufe über Fachrichtungen wie Umwelttechnik, Systemtechnik oder Mechatronik auf der Strecke. Diese Problematik wird weiter verstärkt durch Marketingnamen einiger Hochschulen für ihre Ingenieurstudiengänge. «Auch für die HTW Chur ist das eine Herausforderung,» meint Ines Jansky, Mitwirkende an der Studie sowie Dozentin an der HTW Chur. «Unseren Bachelor-Studiengang Media Engineering vermarkten wir als Multimedia Production, vielleicht um allfällige Studieninteressierte nicht abzuschrecken.»

Gender ist Thema

Die Berichterstattung ist vornehmlich positiver Natur. Dies mag nur auf den ersten Blick erstaunen, denn der Grossteil der Berichterstattung in den Print- und Onlinemedien wird von Bildungsinstitutionen, Fachverbänden und Branchenorganisationen initiiert. Es besteht ein enger Austausch mit Medienschaffenden. Alles rund um Aus- und Weiterbildung, gekoppelt mit dem dazu passenden Bildmaterial von jungen, erfolgreichen und selbstsicheren Ingenieurinnen und Ingenieuren, unterstützt das positive Image.

Medial negativ in Erscheinung treten v.a. die Rahmenbedingungen für Ingenieurinnen. Insbesondere ins Gewicht fallen dabei die nach wie vor vorhandene Lohndiskriminierung von Mitarbeiterinnen oder die geringe berufliche Flexibilität, was die Vereinbarkeit mit der Familie erschwert. Es ist denkbar, dass diese Berichterstattung bei Mädchen und jungen Frauen, welche vor der Studienwahl stehen, abschreckend wirkt. Damit wird eine Branche, welche in einem schwierigen Arbeitsmarkt als Chance erachtet wird, weiterhin Mühe haben, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

 

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