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Stepstone-Auswertung: Frauen schon beim Berufseinstieg im (Gehalts-)Nachteil

12.03.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: StepStone Deutschland GmbH.

Frauen starten selbst bei gleichem Bildungs- und Erfahrungshintergrund in Deutschland mit deutlichem Gehaltsnachteil ins Berufsleben. Einer Auswertung des Stepstone Gehaltsreports zufolge erzielen Männer in den ersten drei Jahren im Job bei Vollzeitbeschäftigung ein Bruttomediangehalt von 40.250 Euro, während Frauen lediglich 37.500 Euro erreichen.

Der bereinigte Gender Pay Gap - also die Lohnlücke, nachdem strukturelle Unterschiede herausgerechnet wurden - liegt in der frühen Karrierephase bei 4,8 Prozent (unbereinigt 6,9 Prozent).

Die Lohnlücke zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern klafft weiterhin auseinander – und mit zunehmender Berufserfahrung steigen die Gehaltsunterschiede weiter. Der Gender Pay Gap bei Vollzeitbeschäftigung entspricht 12,4 Prozent. Bereinigt beträgt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern 5,5 Prozent.

„Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass wir im 21. Jahrhundert immer noch Gehaltsunterschiede aufgrund des Geschlechts haben. Wir setzen uns deshalb für Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen ein, um den Arbeitsmarkt gerechter zu machen und den Gender Pay Gap zu schließen“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. So gibt der Stepstone Gehaltsplaner mit genauen Gehaltsprognosen Orientierung rund um den eigenen Marktwert.

Gehaltsverhandlung: Frauen so erfolgreich wie Männer

Obwohl Männer und Frauen fast gleichermaßen erfolgreich nach einer Gehaltserhöhung fragen, fühlen sich Frauen bei Verhandlungen über mehr Geld einer Stepstone-Gehaltsbefragung zufolge deutlich weniger wohl. Der Unterschied beträgt fast 20 Prozentpunkte. Dabei sind Frauen eher bereit, über ihr Gehalt zu sprechen und befürworten mit 90 Prozent deutlich häufiger (8 Prozentpunkte Differenz gegenüber Männern) eine Gehaltstransparenz in Deutschland.

In Zeiten des Arbeitskräftemangels brauchen wir maximal effiziente Recruitingprozesse. Stellen sind mittlerweile fast dreimal so lange offen wie Anfang der 2010er Jahre. Transparente Gehälter und Gehaltsspannen machen Menschen schon zum Berufseinstieg entscheidungskompetent und sorgen somit für Bewerbungsprozesse, die nicht am Gehalt scheitern. Davon profitieren sowohl Kandidat*innen als auch Arbeitgeber.
Tobias Zimmermann

Bereinigter Gender Pay Gap zum Berufseinstieg: Je nach Berufsgruppe bis zu 7,9 Prozent Gehaltslücke

Der Blick auf den bereinigten Gender Pay Gap legt auch innerhalb von Berufsgruppen mit weniger als 3 Jahren Berufserfahrung große Unterschiede offen. Zum Berufseinstieg zeigt sich der höchste bereinigte Gender Pay Gap in den Berufsgruppen Handwerk (7,9 Prozent), Groß- und Einzelhandel (7 Prozent) sowie Vertrieb und Verkauf (7 Prozent). Die geringste Lohnlücke gibt es in den Berufsgruppen Personal (0,7 Prozent), Marketing & PR (2,6 Prozent) und Gastronomie & Hotellerie (2,6 Prozent).

Unabhängig von der Berufserfahrung ist die Lohnlücke in den Berufsgruppen Groß- und Einzelhandel (10,1 Prozent), Handwerk (9,4 Prozent) sowie Vertrieb und Verkauf (7,9 Prozent) am höchsten, während sie in den Berufsgruppen Personal (1,2 Prozent), Logistik (3,9 Prozent) sowie Marketing & PR (4,1 Prozent) am niedrigsten ist.

Gender Pay Gap

Der angegebene Gender Pay Gap beschreibt die unbereinigte Entgeltlücke bei Vollzeitbeschäftigung, bei der viele gehaltsrelevante Parameter wie Berufserfahrung und Bildungshintergrund vermischt werden. Der unbereinigte Wert vergleicht die männlichen und weiblichen Beschäftigten in ihrer Gesamtheit miteinander. Er ist als Differenz des Jahresgehaltes zwischen Männern und Frauen im Verhältnis zum Gehalt der Männer zu verstehen.

Ein Großteil der Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen lässt sich jedoch durch andere Einflussfaktoren erklären (z.B. Alter, die Branche, die Berufsgruppe, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland und die Stadt und die Personalverantwortung). Berücksichtigt man diese Faktoren in einem Rechenmodell, ergibt sich der bereinigte Gender Pay Gap. Er kann als die Gehaltsdifferenz zwischen zwei Personen interpretiert werden, die in allen berücksichtigten Merkmalen außer dem Geschlecht identisch sind.

Bild: Alena Darmel (Pexels, Pexels Lizenz)

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