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Smart Cities: BBSR-Projekt entwickelt Leitplanken für die Stadtpolitik

15.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Ein neues vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) initiiertes Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf die künftige Entwicklung der Städte.

Auf Basis von wissenschaftlichen Expertisen und unter Einbindung eines interdisziplinären Arbeitskreises werden Leitplanken für die künftige Gestaltung von „Smart Cities“ entwickelt. Die Ergebnisse sollen in eine „Smart-City-Charta für Deutschland“ überführt werden.

Die Digitalisierung verändert alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Smartphones und Tablets erobern Deutschlands Haushalte. Online-Shopping und Online-Banking ist in der breiten Bevölkerung angekommen. Big-Data-Analysen und das „Internet der Dinge“ bieten ungeahnte Möglichkeiten im Hinblick auf den Zugang und die Nutzung von Daten und Informationen. Die Digitalisierung prägt mittlerweile auch das Stadtbild: Der Einzelhandel leidet unter der Online-Konkurrenz, der öffentliche Nahverkehr wird durch Car- und Ride-Sharing-Modelle ergänzt, Privatwohnungen werden durch Nutzung von speziellen Apps zur Konkurrenz für Hotels und verknappen gleichzeitig Wohnraum. Digitale Technologien schaffen neue Wege für bürgerschaftliches Engagement für die Städte – erste Crowdfunding-Projekte oder so genannte FabLabs sind Beispiele.

Unsicherheit in kommunaler Politik und Verwaltung

„Städte und Gemeinden können Digitalisierung nicht ignorieren oder stoppen. Sie können die Digitalisierung jedoch als Chance für ihre künftige Entwicklung begreifen. Viele Kommunen haben das bereits erkannt. Bei der Entwicklung und Umsetzung digitaler Strategien gibt es aber eine große Unsicherheit in Politik und Verwaltung“, sagt Dr. Peter Jakubowski, der im BBSR das Projekt leitet. „Die strategische Verankerung in der Stadtentwicklung ist bisher noch zu wenig erfolgt. Es fehlen Leitplanken, an denen sich die Stadtentwicklung auf dem Weg zur Smart City orientieren kann. Das Projekt soll einen solchen Handlungsrahmen liefern“, so Jakubowski.

Aufbauend auf Recherchen im kommunalen und unternehmerischen Sektor sowie einer Delphi-Umfrage entwickeln die Wissenschaftler eine Vorstellung davon, wie Deutschlands Städte und Gemeinden im Hinblick auf künftige, durch die Digitalisierung getriebene, Veränderungen handlungsfähig bleiben. Expertisen widmen sich den Themen „Berücksichtigung von Bürgerpräferenzen und Bürger-Know-how“, „Auswirkungen des digitalen Strukturwandels“, „Einflüsse von Big-Data-Analysen auf Akteure und Instrumente“ sowie „Auswirkungen der Digitalisierung auf die lokale Wirtschaft“.

Smart-City-Charta

In einem weiteren Schritt wird ein Diskurs zwischen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praktikern der Stadtentwicklung angestoßen. Die Ergebnisse sollen in eine „Smart-City-Charta für Deutschland“ einfließen. Darin berücksichtigt werden auch Erkenntnisse aus weiteren Studien des neuen BBSR-Forschungs-Clusters „Smart Cities“. Neben Fragen zum Stadtverkehr von Übermorgen widmet sich das Cluster unter anderem den verkehrlichen und städtebaulichen Folgen des Onlinehandels, digitalen Formaten von Bürgerbeteiligung und -engagement sowie der künftigen Nutzung von neuen Datenmengen und -qualitäten.

PricewaterhouseCoopers WPG AG (PwC) und das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) realisieren das Forschungsprojekt im Auftrag des BBSR. Ergebnisse werden im Projektverlauf auf der Website des BBSR veröffentlicht.

Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie unter www.bbsr.bund.de.

 

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