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Schwarzarbeit: Kleinhandwerk am Bau besonders anfällig?

03.11.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Durch den Wegfall des Handwerkerbonus ist die Versuchung für Verbraucher Sanierungs- und Bauaufträge unter der Hand und am Fiskus vorbei zu vergeben wieder deutlich angestiegen. Doch wie groß ist eigentlich der Anteil der Schwarzarbeit am Bau wirklich?

Selbstredend, dass man hier nur Schätzungen vornehmen kann, denn kaum ein befragter Bauakteuer wird bei diesem Thema ganz die Wahrheit sagen. Dennoch liefert eine aktuelle Umfrage der Düsseldorfer Marktforscher von BauInfoConsult erste Indizien, in welchem Umfang sich die Krake Schwarzarbeit in der Branche etabliert hat. Gerade im Bereich der Kleinaufträge kann man wohl kaum mehr von Einzelfällen sprechen: 48 Prozent der befragten Kleinhandwerker aus unterschiedlichen Gewerken gehen davon aus, dass viele ihrer Mitbewerber bei kleineren Arbeiten gerne einmal „die Rechnung vergessen…“.

Seit Jahrzehnten liegt die Schwarzarbeit der Baubranche schwer im Magen. Gerade kleinere bauhandwerkliche Arbeiten – wie etwa das Auswechseln eines Eckventils, der Anstrich der Küche oder das Parketverlegen im Wohnzimmer – laden förmlich dazu ein am Finanzamt vorbei bezahlt zu werden. Da gerade bei Fachbetrieben mit weniger als 5 Mitarbeitern insbesondere Kleinaufträge unter 2.000 Euro das Auftragsportfolio dominieren, kann man davon ausgehen, dass hier das Schwarzarbeitsrisiko vergleichsweise hoch ist.

Und tatsächlich bestätigen die Untersuchungsergebnisse der neuen BauInfoConsult-Studie zum kleinen Bauhandwerk diese Annahme: 48 Prozent der 753 befragten kleinen Handwerksunternehmen gehen davon aus, dass viele ihrer Mitbewerber gerade kleinere Aufträge häufig „schwarz“ durchführen. Dies deutet darauf hin, dass die Schwarzarbeit im Kleinhandwerk kein Einzelfall ist.



Doch wie hoch ist der Anteil der Schwarzarbeit nun wirklich in diesem Segment? Weitere Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass möglicherweise ein Zehntel aller Aufträge von Privatleuten an der Steuer vorbei durchgeführt werden: im Durchschnitt bestehen laut Angaben der befragten Handwerker 10 Prozent ihrer Privatkundschaft nicht auf den Erhalt einer Rechnung. Ob diese 10 Prozent der privaten Auftraggeber nun letztendlich doch eine Rechnung bekommen haben, kann natürlich nicht abschließend geklärt werden, denn die Handwerksunternehmen werden sich hüten hier die volle Wahrheit zu sagen.

Über die Studie
Der Monitor kleinstbetriebliche Generalisten & Fachhandwerker von BauInfoConsult zeigt die Strukturen im Kleinhandwerk auf – auf Basis von 753 Interviews mit kleinen Handwerks- und Bauunternehmen sowie 500 privaten Auftraggebern aus dem Wartungs- und Modernisierungssektor.

 

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