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Regenwasser - ideal für die Bewässerung

06.12.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung.

Mehr als 60 Teilnehmer aus Umweltämtern, Architekturbü-ros, GalaBau-Unternehmen und Fachleuten der Bewässerungswirtschaft diskutierten über neue Kenntnisse und Bewässerungstechniken mit Regenwasser auf der fbr-Fachtagung am Ende November in Frankfurt/Main.

Dabei stand die Bewässerung von Sportstätten wie Fußballplätzen, Tennis- oder Golf-plätzen, Pferdesportanlagen und kommunalen Grünflächen mit Regenwasser an erster Stelle. Die Referenten Jens Prüller vom Landessportbund Hessen e.V. und Andreas Klapproth vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Kelkheim konnten von langjährigen Er-fahrungen und Bewässerungstechniken auf Sportstätten – hier in erster Linie Fußball-plätze aber auch Golfanlagen berichten.

Aktuell stellte Markus Illgas, von Ulenberg & Illgas Landschaftsarchitekten, Straelen das neue FLL - Regelwerk „Empfehlungen für die Planung, Instandhaltung von Bewässe-rungsanlagen in Vegetationsflächen“ dazu vor. „Bewässerung ist nicht Bewässerung“, so Referent Nikolai Kendzia, von der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, die seit 2005 Versuche mit verschiedenen automatischen Beregnungsanlagen durchführen. Die Hersteller sind auf-gerufen, die Steuerung der Anlagen weiter zu optimieren.

Regenwassernutzung in 60 Prozent der Produktionsgartenbetriebe

Erfreulich ist dagegen die große Verbreitung der Nutzung von Regenwasser im Produk-tionsgartenbau. Mehr als 60 Prozent der Betriebe nutzen Regenwasser für den Unter-glasanbau oder in anderen Anbaubereichen, so Gabriele Hack von der Landwirtschafts-kammer Nordrhein-Westfalen, Bonn. Neben der Bewässerung mit dem weichen Regen-wasser kann auch die Zugabe mit Nährstoffen über die Anlagen optimal angepasst wer-den. Aus der Diskussion heraus zeigte sich, dass ein Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren des Produktionsgartenbaus und der Regenwassernutzungsbranche zukünftig sinnvoll ist.

„Grün und Blau“ zurück in die Stadt

Klimaveränderung und demografischer Wandel erfordern ein Umdenken mit Pflanzen und Wasser in Städten. Nicht die Anpflanzung von trockenresistenten Pflanzen, wie dies mittlerweile von einigen Kommunen praktiziert wird, sondern große Bäume mit hoher Verdunstungsleistung gehören zurück in den urbanen Raum. „Wasserflächen müssen sichtbar sein“ so Reiner Götz, WUS-Architektur, Stuttgart „ein schönes Beispiel ist der Potsdamer Platz in Berlin“. Hier greifen gleich mehrere planerische gute Ansätze. Neben landschaftsgestalterischen Komponenten ist die Regenwassernutzung und die Regen-wasserrückhaltung kombiniert worden. Weiteres Potenzial bietet die Regenwasserbe-wirtschaftung durch Retentionsspeicher sowohl unterirdisch als auch durch offene Was-serflächen für die Kombination von Lösch- und Bewässerungswasser im urbanen Raum.

Die positive Wirkung von Regenwasser zur Gebäudekühlung in Kombination mit der Fassadenbegrünung zeigte Marco Schmidt vom Institut für Architektur, TU Berlin. Mit Hilfe der Anstaubewässerung und Fassadenbegrünung wird am Institut für Physik der Humboldt-Universität eine energieeffiziente Gebäudekühlung erreicht. Um ca. 5 bis 10 Grad kann die Temperatur durch den Einsatz von geeigneten Kletterpflanzen mit relativ geringem Energiebedarf im Gebäude reduziert werden.

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