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Pricing in der Bauindustrie: "Drücke sich wer kann!"

18.03.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Simon Kucher und Partners Strategy andMarketing Consultants.

Internationale Studie belegt Fehler in der Preissetzung. Der Gewinnverfall ist vorprogrammiert

Unternehmen der Bauindustrie sind dem zunehmenden Preisdruck in der Krise durch Preisnachlässe ausgewichen. 60 Prozent haben ‚Preisflucht’ betrieben: Ein Drittel hat seine Preise um mehr als zehn Prozent gesenkt. Nur eine Minderheit hat Preisalternativen genutzt oder die Preisdisziplin verschärft. Das ergibt eine internationale, branchenübergreifende Studie der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners in Zusammenarbeit mit europäischen Hochschulen an der über 1.200 Führungskräfte aus acht Ländern teilgenommen haben.

Preissenkungen zerstören Margen

Etwa 70 Prozent der europäischen Unternehmen der Bauindustrie befinden sich nach eigenen Angaben in einem ruinösen Preiskampf und haben die Preise in der Krise massiv reduziert. Obwohl die Befragten annehmen, dass die Preissenkungen nicht in dem Maß die Mengen steigern, um den entstehenden Verlust auszugleichen, haben über 30 Prozent während der Krise ihre Preise um mehr als zehn Prozent gesenkt. „Die Unternehmen missachten oder wissen schlicht und einfach nicht, dass Preissenkungen unrealistisch hohe Mengenzuwächse erforderlich machen, um beim Gewinn besser abzuschneiden als vor der Preissenkung“, sagt Karl-Heinz Sebastian, Senior Partner von Simon- Kucher und weltweit verantwortlicher Leiter des Bereichs ‚Bauindustrie’. Laut Studie machen 90 Prozent der Befragten die Konkurrenz für die Preissenkungen verantwortlich. Die meisten Unternehmen gestehen dem angestrebten Absatz- bzw. Marktanteil eine höhere Bedeutung zu als stabilen Preisen.

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Angebots- und Preisalternativen bleiben ungenutzt

Nur wenige Unternehmen haben Spielräume der Angebotsgestaltung und Preisalternativen zur Preisverteidigung genutzt. Zwar betont Sebastian, dass Preisflexibilität ein notwendiges Gebot der Stunde sei, „aber dann nur in Einzelfällen und streng kontrolliert“. Zu wenige haben preiswerte Produktalternativen in Spiel gebracht oder sind von dem All-inclusive Serviceangebot auf das Prinzip ‚Pay-as-you-use’ umgestiegen. „Vor dem Hintergrund geänderter Kundenanforderungen ist es unerlässlich, die Angebots- und Preisgestaltung anzupassen, um Margen zu sichern“, so Sebastian. Er warnt trotz Krisendruck vor Hektik und Überreaktion im Pricing: „Die Gewinnschäden und die Verseuchung des Preisvertrauens sind enorm und kaum wieder gut zu machen“.

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