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Nachhaltigkeit unterschätzt: Unternehmen gefährden Marktposition und ihre Zukunftsfähigkeit

24.10.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC.

PwC zeichnet Unternehmen mit dem „Building Public Trust Award“ für vorbildliche Berichterstattung aus / Zu den fünf Preisträgern 2017 gehören: SAP, Deutsche Telekom, BASF, Metro und Evonik / Unternehmen mit einer Nachhaltigkeitsstrategie sind zukunfts- und widerstandsfähiger / PwC-Geschäftsführerin Petra Justenhoven: „Das Thema Nachhaltigkeit steht inzwischen ganz oben auf der Agenda der Unternehmen“

Das Vertrauen der Verbraucher und Investoren zu gewinnen ist weit mehr als ein Nice-to-have – es ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. PwC hat daher bereits zum zweiten Mal den „Building Public Trust Award“ verliehen. Damit zeichnet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Unternehmen aus, die eine besonders transparente und glaubwürdige Berichterstattung haben.

„84 Prozent des Marktwertes eines Unternehmens werden heute durch nicht-finanzielle Werttreiber bestimmt, doch nur 23 Prozent der DAX-Konzerne geben Einblicke in ihr Geschäftsmodell. Mit unserem Award wollen wir Unternehmen dazu motivieren, ihre Berichterstattung im Sinne eines Integrated Reporting weiterzuentwickeln, das Nachhaltigkeit einschließt.“
– Petra Justenhoven, Mitglied der Geschäftsführung und Leiterin des Bereichs Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Beratung bei PwC Deutschland

Neue CSR-Richtlinie setzt Unternehmen unter Druck

Den fünf ausgezeichneten Unternehmen, denen das bereits vorbildlich gelingt, wurde in der Frankfurter PwC-Zentrale der „Building Public Trust Award“ verliehen. Zu den Preisträgern in diesem Jahr gehören die Konzerne SAP, Deutsche Telekom, BASF, Metro und Evonik. Sie zählen zu den Vorreitern einer Berichterstattung, die Angaben zu Umweltbelangen, gesellschaftlicher Verantwortung, Arbeitnehmerbelangen, Menschenrechten und Korruptionsbekämpfung einschließt. Für sie ist seit langem Kür, was in der Zwischenzeit für börsennotierte Unternehmen zur Pflicht geworden ist. Das neue Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie zur Corporate Social Responsibility (CSR), im April 2017 in Kraft getreten, verpflichtet kapitalmarktorientierte Unternehmen und Kreditinstitute bzw. Versicherungen mit mehr als 500 Mitarbeitern dazu, auch Berichte zu nicht-finanziellen Themen vorzulegen und diese durch den Aufsichtsrat prüfen zu lassen. „Mit dem neuen Gesetz ist das Thema Nachhaltigkeit auf die erste Ebene der Governance in den Unternehmen gerückt“, kommentiert Petra Justenhoven. „Wir hätten uns aber gewünscht, dass mehr Unternehmen den Wandel aktiv gestalten – auch ohne Regulierung. Denn: Nicht-finanzielle Faktoren entscheiden über den Geschäftserfolg. Der Wert eines Unternehmens wird heute maßgeblich davon beeinflusst. Studien belegen, dass sich die Aktienkurse von Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihrer Strategie verankert haben und darüber am Kapitalmarkt kommunizieren, besser entwickeln. Diese Unternehmen sind auch widerstandsfähiger gegenüber Risiken und Veränderungen am Markt.“

Die siebenköpfige Jury würdigte, dass die ausgezeichneten Unternehmen den Wandel in der integrierten Berichterstattung deutlich vorangebracht haben. Zu den Juroren gehörten neben PwC-Geschäftsführerin Petra Justenhoven auch Prof. Dr. Alexander Bassen, Inhaber der Professur für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Universität Hamburg, Prof. Christian Strenger, Akademischer Direktor des Center for Corporate Governance der HHL Leipzig, Prof. Dr. Inge Wulf, Inhaberin der Professur für Unternehmensrechnung an der Technischen Universität Clausthal, Robert Haßler, CEO von Oekom Research AG, Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Engagement bei Union Investment und Dr. Michael Viehs von Hermes Investment Management.

SAP überzeugt durch Beständigkeit

Die Juroren kürten SAP zum Sieger in der Kategorie „Bester Inhalt im DAX 30“ im abgelaufenen Geschäftsjahr. „Der Report des Softwarekonzerns ist seiner Zeit eindeutig voraus“, so das Fachgremium. Jahr für Jahr zeigt sich das Unternehmen als Vorreiter in der Darstellung von Wirkungszusammenhängen. Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte werden gleichrangig betrachtet. „In Deutschland ist das in dieser Form einmalig“, sagte Prof. Dr. Inge Wulf in ihrer Laudatio.

Deutsche Telekom mit Bekenntnis zu den UN-Zielen

Als Bester in der Kategorie „SDGs“ (Sustainable Development Goals) kürte die Jury die Deutsche Telekom. Mit dieser neuen Preiskategorie berücksichtigt das Expertengremium die aktuellen nationalen und internationalen Entwicklungen im Reporting. Die Verknüpfung der eigenen Geschäftstätigkeit mit den 17 Entwicklungszielen der Vereinten Nationen entwickelt sich zu einem großen Trend. Mit ihrem Geschäftsbericht widme sich die Deutsche Telekom am besten der systematischen Analyse, welchen Beitrag ihre Produkte, Dienstleistungen und Aktivitäten zur Erfüllung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten.

BASF zeigt sich innovativ

Als Bester in der Kategorie „Innovation“ prämierte die Jury den Chemiekonzern BASF, dessen integrierter Bericht besondere innovative Elemente aufweise. „Der Report zeichnet sich durch eine innovative Messung der Wertbeiträge von BASF auf die Umwelt und die Gesellschaft durch den ,Value to Society‘-Ansatz aus“, so Corporate-Governance-Experte Prof. Strenger. Was sind die Auswirkungen des Ludwigshafener Konzerns auf die Umwelt? Was ist sein Beitrag für die Gesellschaft? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das DAX-Unternehmen erstmals in seiner Geschichte und zeigt sich damit offen für neue Ansätze der Bewertung.

Metro mit dem besten Inhalt in der Kategorie „MDAX“

Bei kaum einem anderen MDAX-Unternehmen scheint „Nachhaltiges Handeln“ eine so hohe Priorität zu genießen wie bei Metro. Diesen Eindruck gewinne man jedenfalls nach einer detaillierten Durchsicht der Berichterstattung von Metro, die sich durch eine hohe Transparenz in puncto Nachhaltigkeitsmaßnahmen, Zielerreichungsgrade und nicht-finanzielle Kennzahlen auszeichne, so Jury-Mitglied Robert Haßler in seiner Laudatio.

Evonik als bester „Durchstarter“ geehrt

Die Auszeichnung in der Kategorie „Durchstarter“ ging an den Chemiekonzern Evonik, dem laut Jury in vergleichsweise kurzer Zeit die zügige Entwicklung von der klassischen Finanzberichterstattung hin zu einem modernen Reporting geglückt sei. Besonders hob die Jury hervor, wie Evonik in seinem Nachhaltigkeitsbericht eine Input-/Output-Analyse in Anlehnung an das IIRC-Modell vornehme. Als weiteren Pluspunkt bezeichnete Jury-Mitglied Dr. Michael Viehs das glaubwürdige Bekenntnis der Geschäftsleitung zu nachhaltigem Handeln.




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