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Mehr als Business-Yoga. Was bedeutet eigentlich gesunde Führung?

29.04.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: HHL Leipzig Graduate School of Management.

Experten aus der HHL Leipzig Graduate School of Management äußern sich in Hochschulzeitung HHL news zu „Gesundheit und Führung“.

Wie eine aktuelle BAD-Studie zeigt: Der überwiegende Teil der deutschen Unternehmen (63 Prozent) ist überzeugt, dass das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in Zukunft wichtiger wird. Nur ein kleiner Teil der Befragten investiert aber in entsprechende Projekte. Beispiel Mittelstand: Hier wird bislang nur in jedem zehnten Unternehmen BGM-Maßnahmen angeboten. Gründe liegen in der Furcht vor zusätzlichen Kosten und in der Ablehnung des BGM durch den Eigentümer oder dem Geschäftsführer. Vor dem Hintergrund steigender Zahlen von Arbeitnehmern mit psychischen Leiden wie bspw. Burnout oder Depressionen ist der Ruf nach ganzheitlichen Konzepten laut. Einerseits geht es hierbei neben dem anhaltend wichtigen klassischen Arbeitsschutz auch verstärkt um die psychische Gesundheit, um Stressmanagement, um einen positiven und rücksichtsvollen Umgang miteinander – insgesamt also um eine gesundheitsförderliche Unternehmenskultur. Bei den Maßnahmen setzen Unternehmen bspw. auf Herz-Kreislauf Check-ups, Bewegungsangebote wie Jogging und Entspannungsangebote wie Business-Yoga.

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Gesundheitsprävention eng mit Organisation und Führung verbunden

In der aktuellen Ausgabe der Hochschulzeitung HHL news (Frühjahr 2015) mahnt Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Akademischer Direktor am Center for Health Care Management and Regulation an der HHL Leipzig Graduate School of Management: „Wirksame Gesundheitsprävention in der Arbeitswelt darf sich nicht in betrieblich geförderten Fitness-Programmen erschöpfen. Organisation und Führung sind vielmehr die zentralen Erfolgs­faktoren zur Realisierung wirkungsvoller Präventionsstrategien. Die Medizin kann meistens nur die Funktion des Reparaturbetriebes leisten.“

Wertschätzung und positive Fehlerkultur wichtig für gute Führung

Zustimmend meint HHL-Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Prävention und Arbeitsplatzsicherheit sind nur eine Seite der Medaille. Genauso wichtig ist auch eine gute Führung. ‘Gut‘ in diesem Zusammenhang bedeutet, mit Mitarbeitern fordernde Ziele zu vereinbaren, ihre intrinsische Motivation zu aktivieren, sie zuweilen aber eben auch herauszufordern, die Sprunglatte höher zu legen. Wichtig für die Bedeutung eines guten Betriebsklimas und einer modernen Unternehmenskultur ist zudem, dass Vorgesetzte gute Arbeit wertschätzen und loben. Gesundes Führen braucht auch eine positive Fehlerkultur und die wechselseitige Bereitschaft, Schwächen von Personen und Prozessen zu erkennen und gemeinsam daran zu arbeiten, sie zu neutralisieren. Zudem brauchen wir ein größeres Verständnis für die familiäre Situation von Mitarbeitern wir auch von Studierenden, die berufsbegleitend studieren.“

„Eine nachhaltige Präventionsstrategie sollte ein wichtiges Element unserer Sozial- und Gesundheitspolitik sein.“

Auf gesundheitspolitische Aspekte weist darüber hinaus Prof. Dr. Andreas Beivers, Akademischer Direktor am Center for Health Care Management and Regulation an der HHL Leipzig Graduate School of Management, hin. Er sagt: „Aufgrund der derzeit in Deutschland diskutierten Probleme der chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen, sollte eine nachhaltige Präventionsstrategie ein wichtiges Element unserer Sozial- und Gesundheitspolitik sein. Es müssten gezielt Anreize von Seiten des Staates gesetzt werden, dass sich die Individuen eigenverantwortlich, beispielsweise durch Prävention, um ihre Gesundheit kümmern, soweit ihnen dies durch ihre persönliche und körperliche Disposition möglich ist. Dies kann neben dem betrieblichen Gesundheitsmanagement vor allem durch Angebote der Krankenkassen oder anderer Institutionen der Daseinsfürsorge erfolgen.“

Den gesamten Artikel mit dem Thema „Gesundheit und Führung“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe der englischsprachigen HHL news (Spring 2015) unter http://www.hhl.de/hhlnews-spring2015.

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