07.01.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Das hat eine aktuelle KPMG-Umfrage unter Führungskräften von mehr als 100 Immobilieninvestoren, Projektentwicklern, Bestandshaltern, Finanzierern, Asset-Managern und Maklern zum Immobilienmarkt ergeben. Fast 80 Prozent der Befragten erwarten demnach für 2014 einen Anstieg des Transaktionsvolumens auf rund 30 Milliarden Euro. An den Top-Standorten in Deutschland rechnen die Fachleute zudem mit zum Teil deutlich steigenden Mietpreisen auf dem Wohnungsmarkt.
79 Prozent der Branchenexperten (Vorjahr: 61 Prozent) gehen davon aus, dass sich das gesamte Transaktionsvolumen in 2014 leicht erhöhen wird. Jürgen Paskert, Leiter Audit im Sektor Building Construction & Real Estate bei KPMG: "Aufgrund der Ergebnisse unserer Befragung rechnen wir mit einem Anstieg des Transaktionsvolumens im gewerblichen Immobilienbereich von rund 26 Milliarden in diesem Jahr auf knapp unter 30 Milliarden Euro in 2014. Die optimistische Einschätzung der Branchenexperten dürfte sich hauptsächlich auf die volkswirtschaftlich verbesserte Lage in Deutschland und der daraus resultierenden Stabilität für die Vermietungsmärkte gründen. Gedämpft wird diese Entwicklung durch sinkende Renditen bei Core-Immobilien aufgrund des günstigen Zinsniveaus und des Kapitalanlagedrucks. Danach ist bereits jetzt schon ein gewisser Mangel an passenden Objekten für konservative Immobilieninvestoren als Alternative zu Investitionen in Staatsanleihen festzustellen. Auf der anderen Seite wird sich der Trend zu großen Portfoliotransaktionen und Zusammenschlüssen gerade im Wohnimmobilienbereich fortsetzen."
Für 2014 rechnet fast jeder der Befragten mit höheren Mieten im Wohnbereich, jeder Fünfte geht sogar von einem deutlichen Anstieg der Mieten aus (über 10 %). Interessanterweise äußern vor allem die befragten Wohnunternehmen diese Erwartung. Auch die Entwicklung der Mieten im Einzelhandel sehen zwei Drittel aus Investorensicht leicht positiv. Vorsichtiger ist die Erwartungshaltung im Büromarkt, wo über 40 Prozent der Befragten eine leicht negative Mietentwicklung für möglich halten.
Mehr als 40 Prozent der Befragten erwarten eine problemlose (Anschluss-)Finanzierung von Immobilienerwerben. Damit hat sich die Erwartungshaltung gegenüber dem Vorjahr (12 Prozent) deutlich verbessert. Nachdem im Vorjahr über die Hälfte aller befragten Experten bei der Refinanzierung noch mit einer Forderung der Banken zur Erhöhung des Eigenkapitals (52 Prozent) auf der Seite der Darlehensnehmer rechneten, verringerte sich diese Erwartungshaltung auf unter 40 Prozent der Befragten.
Noch optimistischer schätzen interessanterweise die befragten Bankvertreter die Lage der Refinanzierung ein. Keiner der über 100 Befragten geht davon aus, dass es 2014 zu einer Schlüsselübergabe an den Darlehensgeber kommen wird.
Als stärksten positiven Einflussfaktor auf die langfristige Entwicklung des Immobilienmarktes in Deutschland bezeichnen über 30 Prozent der Befragten den Standortvorteil Deutschlands. Den negativsten Einfluss befürchten fast ebenso viele der befragten Immobilienexperten durch die zunehmende Regulierung. Die Staats- und Eurokrise wird von nur noch rund 15 Prozent der Befragten als negativer Faktor genannt. Auch Energiewende und Mietpreisbremse werden nur von wenigen Befragten als die wichtigsten Einflussfaktoren für eine negative Entwicklung des Immobilienmarktes gesehen.
Jürgen Paskert: "Der positive Trend am Immobilienmarkt hat sich in 2013 fortgesetzt, und dies wird auch für 2014 erwartet. Erstaunlich ist, welch wichtige Rolle der Standort Deutschland für diese positive Einschätzung inzwischen spielt. Das Thema Regulierung wird zwar als Bedrohung gesehen, da es sich aber um einen fast schon globalen Trend handelt, ist es kein spezifisch den deutschen Immobilienmarkt betreffendes Bedrohungsszenario. Nur noch knapp 15 Prozent sehen die Euro- und Staatsschuldenkrise als wesentliche Bedrohung. Die Vermietungs- und Transaktionsmärkte haben in den letzten beiden Jahren deutlich an Schwung hinzugewonnen. Das Lager der Optimisten ist wie bereits im Vorjahr größer als das der Pessimisten. Aber Euphorie verbunden mit Übertreibungsgefahr ist nicht feststellbar. Das ist ein erfreuliches Signal an den Markt."
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