26.01.2023 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V..
Damit der Um- und Ausbau klimafreundlicher Versorgungsinfrastrukturen gelingt, müssen nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, sondern auch die Menschen vor Ort mitgenommen werden.
„Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, sind überzeugende Argumente für die Menschen in den ländlichen Räumen erforderlich. Wir müssen gemeinsam vermitteln, dass kommunale Aktivitäten beim Klimaschutz wichtig sind, weil so Wertschöpfung in die Region gelangt“, sagten der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, und der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing.
Kommunen und Stadtwerke haben hierzu über Jahrzehnte ein Erfolgsmodell entwickelt: langfristiges Engagement und eine enge Bindung an die Region und ihre Menschen. Das sind die Schlüsselfaktoren für den klimafreundlichen Umbau der Versorgungsinfrastrukturen, gerade in Krisenzeiten. Wichtig ist, dass die Menschen spüren, dass die Infrastruktur modernisiert wird und zusätzliche Wertschöpfung in den Kommunen und Regionen entsteht.
„Die Menschen und Unternehmen vor Ort müssen vom Ausbau der erneuerbaren Energien und dem dezentralen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft profitieren. Ein Baustein ist dabei die verpflichtende finanzielle Beteiligung der Kommunen an Windenergie- und Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Wenn mit den Einnahmen beispielsweise die Schule oder die Kita energetisch saniert wird, überzeugt das nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern schafft zugleich einen weiteren Beitrag für den Klimaschutz“, sagte Landsberg.
„Die Wärmewende kann einen echten Mehrwert für Menschen und den Klimaschutz in ländlichen Räumen bieten. Grundvoraussetzung sind neben der Erstellung kommunaler Wärmepläne und anschließend vor allem gute Investitionsbedingungen für den Aus- und Umbau von Strom-, Gas- und Wärmenetzen. Die ländlichen Gebiete sind heute vielfach Vorreiter bei der Nutzung von erneuerbaren Energien. Aufgrund der ambitionierten Klimaziele muss dennoch weiterhin kräftig in die ländliche Energieerzeugung und die dortigen Energienetze investiert werden“, sagte Liebing.
Im Bereich der Wärmewende hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 50 Prozent klimaneutrale Wärme erreicht werden und im Jahr 2045 sollen alle Netze vollständig klimaneutral sein. „Die Zukunft der Deutschlands steht und fällt von mit einer flächendeckend funktionierenden Infrastruktur, die ganz wesentlich von den Kommunen und kommunalen Unternehmen bereitgestellt wird. Das muss die Politik stärker als bisher bei der Gesetzgebung berücksichtigen“, so Landsberg und Liebing.
Zum Hintergrund: Das gemeinsame Fachforum „Kommune + Stadtwerke = nachhaltige Energie- und Wärmewende vor Ort“ des VKU und des DStGB geht im Rahmen des Zukunftsforums ländliche Entwicklung 2023 auf die Frage ein, warum kommunale Aktivitäten beim Klimaschutz wichtig sind und Wertschöpfung in die Region bringen können. Das diesjährige Zukunftsforum steht unter dem Motto „Land.Kann.Klima.“ DStGB und VKU wollen anhand anschaulicher Beispiele darstellen, wie nachhaltige Planung und Gestaltung einen echten Mehrwert für Menschen und den Klimaschutz in ländlichen Räumen bieten kann. Das Forum soll zum Nachahmen motivieren und durch Beispiele, die auch auf ländliche Räume skalierbar sind, zum Klimaschutz anregen. Praktiker werden darstellen, wie Kommunen und Stadtwerke Klimaneutralität erreichen und Lebensqualität und Wertschöpfung nachhaltig planen und gestalten können.
Bild: Gustavo Fring (Pexels, Pexels Lizenz)
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