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Kein Holzweg? Meistertitel und Meisterpflicht

01.04.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe.

Deutscher Holzbau für den Erhalt der Meisterpflicht als verpflichtende Grundlage für das Gründen und Führen eines Holzbaubetriebes

„Die Qualität im deutschen Holzbau wird durch die Meisterpflicht und die duale Ausbildung gesichert!“ Mit dieser Aussage bekräftigte Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sein Votum für den Erhalt der Meisterpflicht als verpflichtende Grundlage für das Gründen und Führen eines Holzbaubetriebes.

Auf der Frühjahrstagung der Organisation am 17. März 2015 in Berlin unter der Leitung des Vorsitzenden Peter Aicher aus dem bayerischen Halfing beschäftigten sich die Repräsentanten des deutschen Holzbaus zunächst mit dem europäischen Normenentwurf zur Holztafelbauweise. Holzbau Deutschland hatte sich schon vor längerem, zusammen mit Partnerverbänden unter dem Dach des europäischen Verbandes Timber Construction Europe, gegen diesen Normenentwurf ausgesprochen und das vorgesehene Zertifizierungsverfahren abgelehnt. Eine Umsetzung hätte bedeutet, dass bei der Errichtung von in der Werkstatt vorgefertigten einseitig beplankten Holzbauelementen ein Zertifizierungsverfahren vorgeschrieben worden wäre.

 

„Es zeichnet sich ein Trend ab, dass Normen und Vorschriften auf europäischer Ebene für verschiedene Bauleistungen Zertifizierungen beinhalten sollen, damit Qualität und Sicherheit der Bauleistungen im Sinne des Verbraucherschutzes gewahrt bleiben“, so Aicher auf der Frühjahrstagung. „Das wird angestrebt, weil eine Vielzahl von Ländern in der Europäischen Union den Meistertitel bzw. die Meisterpflicht nicht kennt. Wir in Deutschland haben aber den allseits anerkannten Meistertitel, der der Garant für Qualität ist und es auch bleiben soll. Hier wollen wir nichts verändern oder verwässern was sich bewährt hat“.

Sollte die Meisterpflicht abgeschafft werden, ist laut Holzbau Deutschland auch die duale Ausbildung in Gefahr. „Es würde deutlich weniger ausgebildet werden. Das zieht dann einen weiteren, dramatischen Qualitätsrückgang mit sich, weil künftig gut ausgebildete Fachkräfte fehlen würden“, so Aicher.

Verstärkte Förderung der Aus- und Weiterbildung im Zimmererhandwerk

Im Bereich der Berufsbildung will Holzbau Deutschland die Zertifizierung von Bildungsstätten auf Grundlage der vor einigen Jahren beschlossenen „Offensive Aufstiegsqualifizierung – vom Gesellen zum Zimmermeister – Holzbau Deutschland anerkannt“ forcieren. Ziel ist es, dass es flächendeckend in Deutschland von Holzbau Deutschland anerkannte Bildungsstätten gibt. Derzeit sind vier Bildungsstätten anerkannt.

Die Offensive war 2010 gestartet worden, um das Ausbildungsniveau und die Berufschancen im Zimmererhandwerk für junge Zimmerer attraktiv zu halten. Den Absolventen der anerkannten Bildungseinrichtungen wird bescheinigt, dass sie ihre Ausbildung und Prüfung entsprechend der in der Offensive Aufstiegsqualifikation festgelegten Kriterien abgelegt haben. Dazu erfolgt eine Zertifizierung der Bildungsstätten aufgrund eines fundierten Kriterienkatalogs.

Forschung und Entwicklung im Holzbau intensivieren: „Förderpartner Deutscher Holzbau“ ins Leben gerufen

Um das Wachstumspotential für den Holzbau in Deutschland besser auszuschöpfen, müssen Forschung und Entwicklung intensiviert werden. Hierzu verabschiedete die Frühjahrstagung das Konzept „Förderpartner Deutscher Holzbau“. Die Aktivitäten im Bereich der technischen Entwicklung des Holzbaus in der Wertschöpfungskette der Forst- und Holzwirtschaft sollen verstärkt werden. Förderpartner können alle Branchenpartner werden. Mit den Förderbeiträgen werden Projekte zur Weiterentwicklung des Holzbaus in Deutschland und Europa gefördert und durchgeführt. Denn Wachstumschancen bestehen in allen Leistungsbereichen des Holzbaus, zum Beispiel im Wohnungsbau, im Gewerbe- und Bürogebäudebau, beim mehrgeschossigen und verdichteten Bauen, beim öffentlichen Bau sowie beim Ingenieurholzbau.

CO2-Emissionen vermeiden: Förderung nach steuerlichen Anreizen bei Neubau und energetischen Sanierung

Ein weiterer Beschluss auf der Frühjahrstagung ist die Forderung nach mehr steuerlichen Anreizen und Förderprogrammen für eine CO2 einsparende und nachhaltige Bauweise sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau. Aicher dazu: „Ein sparsames Wirtschaften mit Energie und das Vermeiden von CO2-Emissionen muss im Interesse des Klimaschutzes belohnt werden.“ Aicher betonte, dass sich der Holzbau als das „Klimaschutzhandwerk schlechthin“ verstehe. „Wir leisten durch unsere energieeffiziente Holzbauweise einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz!“ Aicher forderte die Holzbauunternehmer auf, diese Tatsache bei allen Gelegenheiten gegenüber der Politik und auch in der Öffentlichkeit zu betonen. Hintergrund für diesen Beschluss ist die nationale Klimainitiative der Bundesregierung. Danach sollen CO2-Emissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 deutlich, um 40 Prozent, reduziert werden.

 

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