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Intelligent Urbanisation: Digitale Wohnstrategien für Europa gemeinsam vorantreiben

20.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V..

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet mit ungeheurem Tempo voran – vom Arbeitsplatz über die Mobilität bis hin ins Wohn- und Schlafzimmer.

„Die digitale Zukunft muss für die Nutzer der neuen Technologien vor allem eins mitbringen: eine Steigerung der Lebensqualität. Für Mieterinnen und Mieter muss ein höherer Wohnkomfort im Mittelpunkt stehen“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, bei einer internationalen Pressekonferenz zum Auftakt der Immobilienmesse Expo Real in München. „Damit die Digitalisierung im zentralen Lebensbereich des Wohnumfelds gelingen kann, brauchen wir ein ‚Europa der digitalen Werte‘. Das schaffen wir nur, indem alle Schlüsselbranchen – die Wohnungswirtschaft, die Rundfunk- und Breitbandindustrie sowie die Forschungs-Vorreiter im Bereich digitaler Techniken – gemeinsam eine digitale Wohnstrategie für Europa vorantreiben“, so der GdW-Chef.

Mit der Digitalen Agenda hat die Europäische Union erkannt, dass die zunehmende Technisierung und Vernetzung aller Lebensbereiche, gerade angesichts der großen Macht von Internetkonzernen aus Übersee, viel stärker aus Europa heraus gestaltet werden muss. Als Vertreter der größten professionellen Anbieter von Wohnraum in Deutschland schreitet der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW daher gemeinsam mit Forschungsexperten des finnischen Innovationszentrums ESPOO Innovation Garden sowie der Universität Oulu, mit Vertretern des größten europäischen wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Bildungs- und Forschungsinstituts EBZ und der Rundfunk- und Breitbandindustrie voran. Gemeinsam werden Best-Practice-Beispiele ausgelotet, um eine digitale Wohnstrategie für Europa auf den Weg zu bringen.

Damit die Digitalisierung des Wohnumfeldes einen Nutzen für Mieter, für Wohnungsunternehmen und die Gesellschaft haben kann, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt werden: Die digitalen Techniken müssen bezahlbar und einfach bedienbar sein. Technische Innovationen müssen insbesondere einen Komforteffekt für die Bewohner in den Vordergrund stellen. Dazu müssen sie in kommunale und unternehmerische Gesamtkonzepte eingebettet werden und letztlich auch allen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit entsprechen.

„Um hier neue Entwicklungs-, Finanzierungs- und Geschäftsmodelle zu erschaffen, brauchen wir Forschungsgemeinschaften mit starken, aber auch innovativen Partnern, die teilweise erst im Entstehen sind – so zum Beispiel Start-Up-Unternehmen. Gemeinsam mit den Vorreitern digitaler Forschung aus Finnland wollen wir den Weg dafür bereiten, dass unser Wohnangebot in Zukunft den Herausforderungen des sich ständig wandelnden Marktes und des Wohnwünschen der Menschen gerecht wird“, so Gedaschko. „Wir werden diesen Prozess wissenschaftlich begleiten und einen zeitnahen Know-how-Transfer in die Branche über unsere Bildungsangebote sicherstellen. Wir wollen die Branche fit machen für die Digitalisierung“, erklärte Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, Bochum.

Welche Wohntrends sich in den kommenden Jahren durchsetzen werden und in welchen Bereichen digitale Lösungen insbesondere ansetzen müssen, zeigt die GdW-Studie „Wohntrends 2030“: Smartphone und Tablet werden zunehmend als „Hüter und Verwalter des Hauses“ zum Standard werden. Dadurch wird die Notwendigkeit, virtuelle und reale Netzwerke als Wohnungsunternehmen zur Verfügung zu stellen. CRM-Systeme müssen hier die Kommunikation mit dem Vermieter rund um die Uhr ermöglichen. Zunehmend wird auch Robotertechnik den Haushalt erleichtern und Internet und Smartphone werden den Hausbesuch des Arztes ersetzen. Insbesondere technische Assistenzsysteme – wie Sturzsensoren und die zentrale Steuerung von Licht, Herd und Rolläden – werden immer mehr Einzug in die Wohnungen und Häuser halten. Einige GdW-Unternehmen bieten bereits Wohnungen mit solchen Assistenzsystemen und begleitenden Dienstleistungen an.

Technische Assistenzsysteme halten mit Bezeichnungen wie Ambient Assisted Living (AAL) und Smart Home zunehmend in Mietwohnungen Einzug. Sie helfen, älteren und körperlich eingeschränkten Menschen länger sicher, komfortabel und eigenständig in ihrer angestammten Umgebung und Wohnung leben zu können. Aber nicht nur Mieter, sondern auch Wohnungsunternehmen und Gesellschaft profitieren. Zudem wird der Gesundheitsstandort Wohnung gestärkt. Zu diesen Ergebnissen kommt die im Rahmen der Forschungsinitiative "Zukunft Bau" des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung geförderte Studie "Technische Assistenzsysteme für ältere Menschen – eine Zukunftsstrategie für die Bau- und Wohnungswirtschaft", die gemeinsam vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dem SIBIS Institut für Sozialforschung und Projektberatung GmbH und der InWIS GmbH erstellt wurde.



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