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Immer mehr Haushalte entscheiden sich für eine gebrauchte Immobilie

30.11.2022  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Studie untersucht Wohneigentumsbildung in Deutschland: Immer mehr Haushalte bilden Wohneigentum im Gebäudebestand. Die Nachfrage nach freistehenden Einfamilienhäusern hat zugenommen. Familien dominieren die Wohneigentumsbildung. Das geht aus einer Studie hervor, die sich auf eine repräsentative Umfrage stützt.

Immer mehr Haushalte bilden Wohneigentum im Gebäudebestand. Die Nachfrage nach freistehenden Einfamilienhäusern hat zugenommen. Familien dominieren die Wohneigentumsbildung. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hervor, die sich auf eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar stützt.

Von den Haushalten, die im Zeitraum 2018 bis 2021 Wohneigentum bildeten, erfüllten sich 79 Prozent ihren Wunsch nach Wohneigentum im Bestand, 21 Prozent im Neubau. 56 Prozent kauften eine Immobilie, 23 Prozent erbten ein Objekt oder erhielten es als Geschenk. „Die Entwicklung hin zu gebrauchten Immobilien hat sich in den letzten Jahren erheblich verstärkt, der Anteil des Neubaus an der Eigentumsbildung hat abgenommen“, sagt BBSR-Wohnungsmarktexpertin Iris Ammann. „Angesichts steigender Grundstückspreise sind Gebrauchtimmobilien für viele Haushalte die bessere Alternative zum Neubau.“

Art des Erwerbs 1979–2021

© BBSR; für Großansicht bitte anklicken

Das freistehende Einfamilienhaus dominiert der Umfrage zufolge die Wohneigentumsbildung. 45 Prozent der befragten Haushalte bildeten zuletzt Wohneigentum in diesem Segment – und damit deutlich mehr als Anfang der 1990er (25 Prozent). 19 Prozent verwirklichten nach der aktuellen Befragung ihren Wunsch nach Wohneigentum in einer Doppelhaushälfte, 13 Prozent in einem Reihenhaus und 17 Prozent in einer Eigentumswohnung. „Der Anteil der Eigentumswohnungen an selbst genutztem Wohneigentum hat in den letzten Jahren abgenommen, obwohl immer mehr solcher Wohnungen fertiggestellt wurden. Das Segment spielt anscheinend eher im Mietwohnungsbau eine Rolle“, erläutert Ammann.

55 Prozent der von Kantar befragten eigentumsbildenden Haushalte waren Familien, die meisten realisierten ihren Wunsch nach Wohneigentum in Häusern. „Die Befragung zeigt: Je mehr Personen in einem Haushalt leben, desto eher werden Häuser erworben oder gebaut und desto geringer fällt der Anteil der Eigentumswohnungen aus“, sagt BBSR-Expertin Ammann. „Auch bei den Einfamilienhäusern zeigt sich dabei ein eindeutiger Trend hin zum Bestand.“

Die Studie können Interessierte hier abrufen.

Untersuchungsdesign: Kantar (früher Infratest) führt die Befragungen zur Wohneigentumsbildung seit den 1970er-Jahren in regelmäßigen, drei- bis vierjährigen Zyklen in einem zweistufigen Untersuchungsdesign durch. In einem ersten Untersuchungsschritt erfolgen Strukturerhebungen zur Ermittlung von Basisdaten in telefonischen Interviews. Grundsätzlich werden dabei etwa 20.000 Haushalte erfasst.

In einem zweiten Schritt befragt Kantar etwa 500 Haushalte, die Wohneigentum gebildet haben, pro Jahr persönlich-mündlich zu ihrem Erwerbsprozess im Hinblick auf ihre Immobilie und ihre Finanzierung. Im Gegensatz zu anderen Studien beinhalten die Erhebungen auch Haushalte, die ihr Wohneigentum vollständig aus eigener Liquidität finanzieren, sowie Wohneigentumsbildung durch Erbschaften bzw. Schenkungen von Immobilien.

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