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Im Wettlauf mit der EEG-Absenkung

11.04.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Solarteure wollen's schnell und billig

Die Solarmodule werden billiger und billiger und immer mehr Deutsche wollen das eigene Dach mit einer Solaranlage bestücken lassen, solange die Subventionen noch fließen. Denn die Bundesregierung fürchtet die Stromkostendebatte und bessert schon seit über einem Jahr hektisch am EEG herum, um den rasanten und kostspieligen Ausbau der Solarenergie einzudämmen – der jüngste Vorstoß von Bundesumweltminister Altmaier, der nun auch die bestehenden Vergütungssätze kürzen will, um neue Investoren zu vergrätzen, spricht Bände. In diesem Wettrennen kommen die Handwerksbetriebe mit der Installation der neuen Solaranlagen kaum hinterher. Kein Wunder also, dass die Solarteur-Betriebe bei Photovoltaik- und Solarthermieanlagen vor allem auf schnell verfügbare und preislich attraktive Produkte setzen. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Dachmonitors 2013 von BauInfoConsult, eine Marktuntersuchung auf Basis von 1.000 Interviews unter Verarbeitern im Dachbau.

Unter den Personen, die im Rahmen der Studie telefonisch befragt wurden, waren auch 200 sogenannte Solarteure, also Handwerksbetriebe, die sich ganz auf die Verlegung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen spezialisiert haben. Bei ihren Antworten auf die Frage, nach welchen Kriterien sie sich für eine Solaranlagen-Marke entscheiden, spielen preisliche Aspekte eine auffallend wichtige Rolle: Für jeden Zweiten (50 Prozent) ist das Preis-Leistungsverhältnis entscheidend, für jeden Dritten (34 Prozent) schlicht der günstige Preis.

Der von der deutschen Solarindustrie oft beklagte ruinöse Preiswettbewerb mit der Konkurrenz aus Fernost findet hier einen wenig überraschenden Niederschlag. Das hohe Tempo des Solarausbaus auf dem deutschen Markt erklärt auch, warum ein starkes Drittel der Befragten (36 Prozent) sich für möglichst schnell lieferbare Produkte entscheidet. Und damit es schnell und reibungslos geht, nutzen die Betriebe vor allem ihre Stammprodukte, die sie gut kennen und rasch anbringen können (44 Prozent).

Auffallend ist jedoch, dass Aspekte wie Produktqualität kaum von den Solarteuren genannt wurden. „Hier sieht man überdeutlich, wie extrem der Preisdruck in der Solarbranche geworden ist“, kommentiert Bernd Kötter, Head of Market Research bei BauInfoConsult, das Ergebnis. „Natürlich ist die gesamte deutsche Baubranche preisgetrieben. Trotzdem sind bei den meisten Materialien am Bau die technischen und energetischen Anforderungen so hoch, dass qualitative Kriterien bei der Entscheidung wichtiger sind als preisliche. Fast alle Zielgruppen aus der Baubranche, die BauInfoConsult in den letzten Jahren regelmäßig befragt, legen auf Qualität bei den Produkten mehr wert als auf das Preis-Leistungsverhältnis.“

Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, wie zentral die Rolle der Solarhandwerker bei der Markenentscheidung ist. Denn dem Solarteur redet bei der Entscheidung kaum jemand rein: Fast zwei Drittel der befragten Solaranlagen-Spezialisten gab an, selbst die wichtigste Rolle bei der Markenwahl zu spielen, der Bauherr entscheidet nach Ansicht von 30 Prozent der befragten Profis – doch sicher nur in den seltensten Fällen, ohne vor der Entscheidung eine Rücksprache mit seinem Fachbetrieb gehalten zu haben.

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