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Homeoffice im zweiten Lockdown – forsa-Studie zeigt Optimierungsbedarf bei der Einrichtung

20.01.2021  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA).

Vor dem Hintergrund des zweiten bundesweiten Lockdowns und der erneuten Aufforderung an Arbeitgeber, Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen, präsentiert der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) die Ergebnisse einer forsa-Umfrage zu den bisherigen Erfahrungen der Arbeitnehmer.

Bereits im Frühjahr hatte es im Auftrag des IBA eine erste Studie zur Corona-bedingten Arbeit im Homeoffice gegeben. Im Rahmen der aktuellen, in der ersten Dezemberwoche durchgeführten Vergleichsuntersuchung wurden rund 1000 abhängig Beschäftigte in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 18 und 65 Jahren befragt.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass deutsche Arbeitnehmer zunehmend Gefallen an der Heimarbeit finden. Zum Befragungszeitpunkt kurz vor dem erneuten Lockdown arbeiteten noch rund 40 % der Beschäftigten oder 13,5 Mio. Menschen in Deutschland häufiger als sonst von zu Hause aus. Davon möchten knapp drei Viertel (73 %) den häuslichen Arbeitsplatz auch über die Corona-Pandemie hinaus häufiger als früher oder sogar möglichst häufig nutzen, im April äußerten nur 60 % diesen Wunsch.

Homeoffice beliebt trotz schwieriger räumlicher Bedingungen

Die Arbeit in der heimischen Umgebung wird dementsprechend positiv bewertet. Zwei Drittel der befragten Arbeitnehmer bezeichnen ihre Erfahrungen mit der Heimarbeit als „gut“ oder sogar „sehr gut“. Dabei werden besonders die Zusammenarbeit mit Kollegen sowie die Unterstützung durch Vorgesetzte von jeweils mehr als 60 % der Befragten hervorgehoben. Schlechter schneidet die Ausstattung der heimischen Arbeitsplätze ab – fast jeder Zweite (47 %) sieht hier klaren Verbesserungsbedarf.

Am schwierigsten ist die Situation für Beschäftigte, die keinen festen Arbeitsplatz einrichten konnten und daher an wechselnden Orten in der Wohnung arbeiten (25 %) oder ihren Arbeitsplatz täglich auf- und abbauen müssen (9 %). Für diese Gruppen – überdurchschnittlich häufig Arbeitnehmer unter 30 Jahren – hat sich seit dem Frühjahr nur wenig an den Rahmenbedingungen verbessert. Nach wie vor arbeitet somit ein Drittel (34 %) der Homeoffice-Nutzer regelmäßig zuhause, obwohl dort die notwendigen räumlichen Voraussetzungen fehlen.

Arbeitnehmer finanzieren Ausstattung privat

Während die räumliche Arbeitssituation im Homeoffice weitestgehend unverändert geblieben ist, hat sich die technische Ausstattung seit dem Frühjahr vielfach erheblich verbessert. Mehr als zwei Drittel (68 %) der Arbeitnehmer haben im letzten halben Jahr in die technische Ausstattung ihres Heimarbeitsplatzes investiert – die Mehrheit wurde dabei von den Arbeitgebern unterstützt. Bei 39 % der Befragten wurden diese Anschaffungen komplett durch den Arbeitgeber getragen, bei weiteren 7 % zum Teil.

Im Gegensatz zur technischen Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze haben die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bisher kaum bei deren Einrichtung unterstützt. Doch ist dieser Aspekt besonders wichtig, um auch langfristig für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen. Trotzdem wurden Investitionen hier hauptsächlich privat getätigt. Seit dem Frühjahr schaffte sich knapp die Hälfte der kurzfristig ins Homeoffice geschickten Arbeitnehmer (47 %) einen neuen Stuhl für das Homeoffice an, 42 % leisteten sich einen Tisch oder anderes Mobiliar. Sehr wenige wurden dabei vom Arbeitgeber finanziell oder durch Bereitstellung der Ausstattung unterstützt.

Ergonomische Ausstattung langfristig notwendig

Auch im kommenden Jahr planen viele der Befragten ihren Heimarbeitsplatz zu erweitern – obwohl die Mehrheit auch dann nicht mit finanzieller Unterstützung durch den Arbeitgeber rechnet. Ein Viertel (25 %) möchte den Heimarbeitsplatz durch Bürostühle, Schreibtische oder verbesserte Beleuchtung optimieren. Nur 1 % der Befragten glaubt, dass ihr Arbeitgeber die Kosten übernehmen wird, weitere 16 % hoffen zumindest auf eine Teilfinanzierung.

Wie die aktuelle Studie zeigt, wollen viele Arbeitnehmer auch über die Pandemie hinaus die Option der Heimarbeit wahrnehmen. Die räumlichen Voraussetzungen unterscheiden sich allerdings stark, viele der Befragten verfügen außerdem nicht über eine ausreichend ergonomische Ausstattung. „Um das Homeoffice über die Corona-Pandemie hinaus als alternativen Arbeitsort zu etablieren, muss es adäquat ausgestattet werden“, so Barbara Schwaibold, Sprecherin des IBA. „Die Verantwortung hierfür sollte in beiderseitigem Interesse nicht allein beim Mitarbeiter liegen, denn die Arbeitsbedingungen sind auch im Homeoffice eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung für effizientes Arbeiten.“ Dies ist besonders wichtig, da die eigens eingerichteten Homeoffice-Arbeitsplätze zwar mehrheitlich den Anforderungen an mobile Arbeit während Corona gerecht werden, für dauerhaftes Arbeiten im Homeoffice belegt die aktuelle forsa-Umfrage aber noch deutlichen Nachholbedarf.

Bild: Tatiana (Pexels, Pexels Lizenz)

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