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Heizen ohne Emissionen

04.05.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: HGV aktuell.

Erneuerbare Energien werden auch bei Altbauten künftig unverzichtbar sein

Heizenergie aus Solarthermie, Holz oder Umweltwärme ist klimaneutral, günstig und macht unabhängig. Neue Fördersätze im Marktanreizprogramm MAP. Gute Dämmung wichtig.

Mit Sonnenstrahlen oder Holzpellets zu heizen war noch bis vor wenigen Jahren eine absolute Ausnahmeerscheinung. Inzwischen nutzen rund sieben Prozent aller Hausbesitzer erneuerbare Wärme. „Künftig werden Klimaschutzbestimmungen und abnehmende fossile Ressourcen regenerative Energien zum Standard machen, auch im Altbau“, sagt Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Einen ersten Schritt im Altbaubereich hat Anfang des Jahres das Erneuerbare-Wärme-Gesetz des Landes gemacht.

Allgemein gilt: Erneuerbare Wärme macht unabhängig und ist kostengünstig – trotz der momentan moderaten Preise für Heizöl und Erdgas. Besonders lukrativ ist eine nachhaltige Wärmeversorgung mit einer guten Dämmung der Gebäudehülle. Seit Ende Februar gelten neue Fördersätze des Marktanreizprogramms beim Bundesamt BAFA.

Der Unterhalt von Gebäuden verschlingt in Deutschland mehr als ein Drittel der Endenergie – der Großteil entfällt dabei auf die Wärmeversorgung. „Eine Reduzierung des Heizbedarfs ist dringend nötig.

Fossile Energieträger werden knapp und eine klimaschonende Energieversorgung genießt Priorität“, meint Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Ist ein Haus gut gedämmt, kann der restliche Energiebedarf besonders gut aus erneuerbaren Quellen bereitgestellt werden.“ Auf die Betriebsdauer von rund 20 Jahren bezogen, würden Erneuerbare Energien im Vergleich zu Öl und Gas bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten sparen, ergab im März eine Erhebung der Agentur für erneuerbare Energien.

Die Nutzung von Erneuerbaren Energien im Wärmebereich wird durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA gefördert. Im dafür zuständigen Marktanreizprogramm MAP haben sich jüngst die finanziellen Konditionen geändert. Seit 22. Februar gelten neue Förderregeln: Der Kesseltauschbonus wurde bis Ende 2010 in reduzierter Form verlängert.

Ursprünglich sollte er Ende 2009 auslaufen. „Den Kesseltauschbonus in Höhe von 400 Euro erhalten Hausbesitzer, wenn sie ihre alte Öl- oder Gasheizung gegen ein Brennwertkessel und eine thermische Solaranlage zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung tauschen“, sagt Gerhard Freier. Bei Wärmepumpen wurden unter anderem die Förderhöchstsätze um 20 Prozent gesenkt.

Eine für den Gebäudebestand besonders gut zur Wärmeerzeugung geeignete Energieform ist die Sonne. „Sie wird über eine solarthermische Anlage auf dem Dach angezapft“, erklärt Freier. „Je nach Größe der Anlage trägt diese zur Brauchwassererwärmung oder auch zur Heizungsunterstützung bei.“ In einem Vierpersonenhaushalt reichten bereits fünf bis acht Quadratmeter Kollektorfläche damit der Heizkessel im Sommer ausgeschaltet werden kann. Für die Heizungsunterstützung sind zusätzliche Kollektorflächen von 15 bis 20 Prozent der Wohnfläche notwendig. Soll mit der Maßnahme das Erneuerbare-Wärme-Gesetz erfüllt werden, sind mindestens 0,04 Quadratmeter Kollektorfläche pro Quadratmeter Wohnfläche zu installieren.

Auch Holzheizungen nutzen Sonnenenergie. In dem Energieträger Holz ist die Sonne in gespeicherter Form verfügbar. Die Verbrennung ist kohlendioxidneutral. „Als Brennstoff kommen Holzpellets, Hackschnitzel, Stückholz oder Holzbriketts in Frage“, so Claudia Rist. „Holzheizungen gibt es als Einzelöfen mit und ohne Anschluss an den zentralen Warmwasserspeicher oder als zentralen Heizkessel.“ Für eine neue zentrale Heizanlage empfiehlt sich besonders ein moderner Pelletkessel. Dieser funktioniert voll automatisch und verursacht die geringsten Feinstaubentwicklungen.

Die durch die Sonne erwärmte Umwelt ist das Wärmereservoir für Wärmepumpen. Wärmepumpen nutzen die Wärme aus dem Grundwasser, dem Erdreich oder in Einzelfällen aus der Luft und pumpen sie mit Hilfe von Strom auf ein höheres Temperaturniveau. Mit der Energie werden Häuser beheizt und mit Warmwasser versorgt. „Ob Wärmepumpen effizient arbeiten oder zu einer Kostenfalle werden, zeigt die Jahresarbeitszahl“, sagt Rist. „Die Zahl ist das Verhältnis von gewonnener Heizenergie zu eingesetzter elektrischer Energie. Sie sollte über 4,0 und muss zur Erfüllung des EWärmeG über 3,5 liegen.“ Ist das Haus gut gedämmt und verfügt über Fußboden- und Wandheizungen, wird die Zahl in der Regel erreicht, wenn das Erdreich als Wärmequelle genutzt wird.

Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer neutral über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt.

Quelle: Solar Consulting GmbH
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