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Heizen im Winter: Nicht aufs Lüften vergessen!

14.12.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: HGV aktuell.

Abstimmung von Luftfeuchte und Temperatur vermeidet Schimmel

Das richtige Beheizen einer Wohnung im Winter will gelernt sein. "Wer zu wenig lüftet, das Fenster ständig kippt, zu viel heizt oder eine ungünstig hohe oder niedrige Luftfeuchte hat, kann nicht nur den Wänden einen hässlichen Schimmelpilz, sondern auch sich selbst Krankheiten einhandeln." Darauf macht Julia Hurraß, Leiterin der Abteilung Wohnmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, aufmerksam.


Regelmäßiges Stoßlüften hilft

Schimmel kann teils Allergien auslösen und Asthmasymptome fördern, jedoch auch anfälliger für Erkältungen und andere Infekte machen. Zurück geht die lästige Erscheinung auf unzureichend isolierte Außenwände, jedoch auch auf schlechtes Heizen und Lüften. Hurraß empfiehlt eine regelmäßige Stoßlüftung für fünf Minuten, ehe man die Fenster wieder vollständig schließt. Das senkt die Luftfeuchte und zugleich auch die Gefahr, dass Chemikalien bei starker Beheizung aus der Wohnungseinrichtung oder aus Baustoffen ausgasen und die Luft anreichern.


Beim Heizen ans Sparen denken

Was die optimale Temperatur im Innenraum betrifft, gehen die Fachmeinungen auseinander. Hurraß empfiehlt eine konstante Temperatur aller Räume von 19 bis maximal 21 Grad. Als "Energieverschwendung" bezeichnet dies hingegen Peter Kafke von der Verbraucherzentrale Energieberatung http://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.

"Wenn keine Schimmelpilz-Gefahr besteht, kann man tagsüber bei leerer Wohnung oder auch nachts beim Schlafen die Heizung ruhig ganz abschalten. Damit spart man auch Strom der Heizungspumpe." Dass das Aufheizen einer kalten Wohnung mehr Energie verbraucht, bezeichnet Kafke als physikalischen Unsinn. Im Gegenzug seien Raumtemperaturen von über 25 Grad für den Körper besonders beim Verlassen der Wohnung nicht gesund.


Luftfeuchte unter Kontrolle haben

Zur Verhinderung von Schimmel empfiehlt Kafke verstärktes Augenmerk auf Luftfeuchte und Temperatur. "Je wärmer die Temperatur ist, desto mehr Feuchtigkeit kann die Luft in der Wohnung aufnehmen. Kritisch wird es dann an deutlich kühleren Teilen der Wohnung, etwa in schlecht gedämmten Außenecken. Die meisten Schimmelpilze gedeihen ab rund 80 Prozent Feuchtigkeit. Die werden in einer kalten Ecke schnell überschritten. Besonders wenn man durch Duschen oder Kochen, durch Zimmerpflanzen, ein Aquarium oder durch Trocknung der Wäsche hohe Luftfeuchten erreicht, sollte man deshalb im Winter genug heizen und lüften."

Als "ideale Luftfeuchte" sieht Kafke einen Wert von 60 bis 40 Prozent. Darunter wird es kritisch, da zu trockene Luft wiederum die Bronchien anfällig machen kann. "Das ist der Fall, wenn die Wohnung undicht ist oder zu viel gelüftet wird - dann wird es zu trocken", so der Energieexperte. Die Wohnmedizinerin Julia Hurraß ergänzt, dass auch die im Winter erhöhte Feinstaubbelastung die Schleimhäute und oberen Atemwege reizen kann. Hier sei die beste Maßnahme, ausreichend zu trinken.

Quelle: pressetext.redaktion, Johannes Pernsteiner
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