16.10.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Verband Beratender Ingenieure.
„Stell dir vor, die Finanzierung ist gesichert, aber im Rathaus ist keiner, der die Vergabe machen kann.“ Leider sei dies kein Horrorszenario, sondern vielerorts drohende Realität, wenn die Bundesregierung mit der Bekanntgabe der priorisierten Straßenprojekte im kommenden Jahr das Großprojekt Infrastruktursanierung bundesweit anschieben werde, sagte VBI-Hauptgeschäftsführer Arno Metzler anlässlich des diesjährigen VBI- Kongresses zum Thema „Infrastruktur und Mobilität“ am 16./17. Oktober in Braunschweig.
Wohin jahrelange Vernachlässigung von Ausschreibungs-, Beauftragungs- und Projektsteuerungskompetenz führen könne, werde angesichts der massiven Probleme bei der Bundeswehrbeschaffung gerade mehr als deutlich. „Deshalb brauchen wir einen Zehn-Jahres-Masterplan, der Planungssicherheit für die Planer schafft“, forderte Metzler.
Dass Deutschland derzeit auf Kosten der Substanz prosperiert, statt vorausschauend an seiner Zukunftstauglichkeit zu bauen, sei spätestens seit dem Bundestagswahlkampf 2013 offenkundig. Nun gelte es den Sanierungsstau aufzulösen. Dafür brauchen die öffentlichen Hände ebenso wie die Planer langfristig stabile Rahmenbedingungen und verlässliche Investitionslinien, erläutert der VBI-Hauptgeschäftsführer die zentrale Forderung der Ingenieure. Nur so seien ausschreibende Ämter in der Lage, die Vergabekapazitäten vorzuhalten, die auf Bauherrenseite notwendig sind, um Projekte zeitnah anschieben und steuern zu können. Und die Planungsbüros brauchen diese Sicherheit, um angesichts des Fachkräftemangels das erforderliche Ingenieur-Know-how langfristig in den Büros halten zu können.
„Das Großprojekt Infrastrukturertüchtigung ist also nicht irgendwie zu stemmen“, betont Metzler, „sondern benötigt eine verlässliche Gesamtplanung. Dafür lassen sich die VBI-Mitglieder gern in die Pflicht nehmen, ebenso wie sie als qualifizierte Fachplaner bereitstehen, um die vielen Einzelprojekte anzupacken.
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