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Goldmine Computer: Erfolgreich schürfen im Elektroschrott in zehn Schritten

26.03.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BWF-Gold.

Computer sind goldhaltig – vor allem im Hauptspeicher // Salzsäure hilft beim Ablösen der Vergoldungen

In Computern ist Gold verbaut – soviel ist bekannt. Aber wo genau das wertvolle Edelmetall sitzt und insbesondere wie man es herausbekommt, das hat sich noch nicht allzu weit herumgesprochen. Das Gold steckt vor allem im Hauptprozessor (central processing unit, kurz: CPU). Zehn Schritte, wie sich die wertvollsten Teile des Rechners vor der Verschrottung retten lassen:

1. Computer vom Stromnetz lösen
Alle Stecker rausziehen. Wirklich alle!

2. CPU ausbauen
Nun das Gehäuse des ausrangierten Computers öffnen. Dafür auf der Rückseite des Rechners die Schrauben an der rechten Seite lösen und die rechte Seitenabdeckung herausziehen.

3. Lüfter lösen
Der CPU befindet sich hinter einem großen, auffälligen Lüfter. Der Lüfter ist mit Klammern und/ oder Schrauben befestigt, die gelöst werden müssen. Dann den Stecker des Kabels, welches den Lüfter mit dem Mainboard verbindet, vorsichtig herausziehen.

4. Lüfter entnehmen
Nun kann der Lüfter entnommen werden. Wichtig: Keine Gewalt anwenden! Wenn sich etwas nicht löst: Schauen, ob noch irgendetwas aufgeschraubt werden muss.

5. Lüfter ohne Schäden abstellen
Jetzt bitte Vorsicht: Unten am Lüfter wurde meist Wärmeleitpaste aufgetragen – die sollte nicht auf die Haut kommen (reizt und ist schlecht zu entfernen). Um Schäden zu vermeiden, den Lüfter er auf eine Unterlage stellen, die später entsorgt werden kann (Zeitung, Haushaltstuch o.ä.). Nach Entfernung des Lüfters ist der Blick auf den Hauptprozessor frei.

6. CPU herausnehmen
An der CPU befindet sich ein Hebel, der erst leicht zur Seite und dann nach oben geklappt werden muss. Nun kann der Prozessor entnommen werden. Auf der unteren Seite befindet sich das Steckfeld – die Goldmine! Denn die Stecker sind vergoldet.

7. CPU erhitzen und Goldpins abkratzen
Jetzt die CPU mit einer Zange packen und die goldfreie Seite mit einem Bunsenbrenner oder Schrottbrenner erhitzen. Geduldige nehmen ein Feuerzeug. Nach einiger Zeit können die vergoldeten Pins mit einem Metallgegenstand abgekratzt werden.

8. Salzsäure-Tank aufstellen
Um wiederum das Gold von den Pins zu lösen, sind Salzsäure und ein geeignetes Gefäß notwendig: Für ein bis zwei Kilo Goldschrott empfiehlt sich eine ungefähr 18 Liter fassende Kunststoffbox mit Deckel aus dem Baumarkt. Der Deckel kann lose aufgelegt werden, denn die Teile in der Salzsäure brauchen Belüftung. Bei verschlossener Abdeckung eignet sich eine Pumpe aus dem Aquarienfachhandel, um für die notwendige Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Den Tank bitte auf keinen Fall in geschlossenen Räumen betreiben. Vor allem bei nicht befestigtem Deckel treten schädliche Dämpfe aus!

9. Elektroschrott einlegen, umrühren und abwarten
Nach einiger Zeit (bitte Geduld – natürlich ließe sich die Entwicklung mit der Verwendung von Salpetersäure beschleunigen, aber das ist etwas für Profis) werden die vergoldeten Pins spröde und bröselig. Umrühren mit einem alten Holzkochlöffel fördert den Zersetzungsprozess. Idealerweise geht das zerfallene Material in die Lösung über, doch meist bildet sich ein grauer Bodenschlamm.

10. Abschöpfen
Jetzt muss nur noch mit einem Sieb das Gold abgeschöpft werden. Herzlichen Glückwunsch – Sie haben es geschafft!

Allerdings: Das klingt alles ziemlich umständlich. Lohnt sich die Verwertung von Goldschrott überhaupt? Unter finanziellem Aspekt leider kaum. Wie auch das Goldsuchen in der Natur ist die Goldgewinnung aus Elektroschrott vor allem ein Spaß für Liebhaber. Während Goldwaschen in Flüssen unter Naturfreunden und Abenteurern beliebt ist, ist das Goldschürfen im Elektroschrott ein spannendes Experiment für Technik-Begeisterte.

 

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