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Gendersternchen und Co. mit deutscher Rechtschreibung nicht konform

02.09.2020  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS).

In der jüngsten Zeit hat die Verwendung des Gendersternchens (*) und vergleichbarer Formen in den Medien, aber auch in öffentlichen Texten stark zugenommen. Das Gendersternchen wird genutzt, um sogenannte geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu bilden, wie z. B. Leser*in. Doch der Stern im Wort ist weder mit der deutschen Grammatik noch mit den Regeln der Rechtschreibung konform.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden hat das Gendersternchen geprüft: Es eignet sich nicht, um genderneutrale Personenbezeichnungen zu bilden. Bei seiner Verwendung entstehen nicht nur grammatisch falsche Formen (z. B. Arzt*in oder Ärzt*in), auch den Regeln der deutschen Rechtschreibung entspricht das Sternchen nicht.

Die GfdS befürwortet zwar grundsätzlich eine diskriminierungsfreie Sprache, das sogenannte Gendersternchen (z. B. Leser*in) stellt aber aus sprachlicher Sicht kein geeignetes Mittel dar, um dieses Anliegen umzusetzen.

Das Gendersternchen, aber auch weitere vergleichbare Ausdrucksmittel – wie beispielsweise der Gender-Unterstrich (auch Gender-Gap), der Gender-Doppelpunkt oder der Gender-Mediopunkt – sind mit den amtlichen Regeln der deutschen Rechtschreibung nicht vereinbar. Die Stadtverwaltung Lübeck etwa gendert seit dem Jahreswechsel 2019/2020 mit einem Gender-Doppelpunkt, die Städte Hannover und Flensburg mit einem Gendersternchen. Diese Verwendung unterschiedlicher genderneutraler Formen führt zu einer uneinheitlichen Rechtschreibung. Wie Personenbezeichnungen mit einem Gendersternchen ausgesprochen werden sollen – beispielsweise mit einer kurzen Sprechpause, unter Auslassung des Sternchens als feminine Form oder als Paarform – ist unklar. Für die Sprechenden und für die Zuhörerinnen und Zuhörer entstehen so Unsicherheiten.

Die orthografische und grammatische Richtigkeit und Einheitlichkeit, die (Vor-)Lesbarkeit und die Verständlichkeit eines Textes stehen jedoch an erster Stelle und müssen auch in einer diskriminierungsfreien Sprache gewährleistet sein. Die GfdS rät daher ausdrücklich davon ab, das Gendersternchen und ähnlich problematische Formen zu verwenden.

Ausführliche Informationen zu den Problemen bei der Verwendung des Gendersternchens und zu alternativen Formen geschlechtergerechter Sprache erhalten Sie in unseren Kurz-Informationen zum Gendersternchen und in unseren Leitlinien zu den Möglichkeiten des Genderings.

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