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Fraunhofer-Forschungsprojekt zur Barrierefreiheit

13.09.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD.

Ob im Restaurant, in der Altstadt oder auf der Suche nach einer barrierefreien Wohnung: Immer wieder stoßen Menschen mit und ohne Behinderung auf Hindernisse. Die Aktion Mensch begrüßt daher das vom Bundeswettbewerb „Land der Ideen“ ausgezeichnete Forschungsprojekt VAALIDATE des Fraunhofer IGD. Es ermöglicht das Erkennen von Barrieren in Gebäuden und Städten bereits in der Planungsphase.

Barrieren, die die Bewegungsfreiheit von Menschen mit Behinderung einschränken, können in Zukunft schon in der Planungsphase erkannt und verhindert werden. Das Fraunhofer IGD hat mit dem Projekt VAALIDATE eine Lösung dafür entwickelt. Der Architekt oder Bauherr setzt zunächst eine 3D-Brille auf und benutzt dann einen speziellen Rollstuhl. In diesem bewegt er sich durch einen dreidimensionalen Bauplan, der auf eine hochauflösende 3D-Wand projiziert wird. Architekten können sich so in die Perspektive eines Menschen im Rollstuhl hinein versetzen und Fehler, die ihnen am Zeichentisch nicht aufgefallen wären, vermeiden.

Für die Aktion Mensch ist Barrierefreiheit, das barrierefreie Bauen, Wohnen und Leben, ein zentrales Anliegen. „Barrierefreies Bauen muss bei der Planung vom Sonder- zum Normalfall werden“, sagt Aktion Mensch-Vorstand Martin Georgi. „Wir freuen uns, dass Fraunhofer mit VAALIDATE hier den richtigen Weg weist.“

Eine erhöhte Sensibilität bei der Gestaltung von Städten kommt vielen Menschen mit Bewegungseinschränkungen zugute. Nicht selten werden bisher millionenteure Neubauten fertiggestellt und dann nachträglich umgebaut, weil unüberwindliche Treppen, Drehtüren und Bodenschwellen Menschen mit Behinderung den Zugang versperren. Diese nachträglichen Umbaumaßnahmen sind unnötig kostenintensiv.

„Ziel sollte es sein, von vornherein barrierefrei zu bauen“, erklärt Dr. Reiner Wichert, Abteilungsleiter für „Intelligente Wohnumgebungen“ am Fraunhofer IGD, die Idee von VAALIDATE. „Nun ist es uns möglich, Architekten und Bauherren eine preisgünstige realitätsnahe Simulation ihres Bauvorhabens zu ermöglichen und so Baufehler noch vor der Fertigstellung der Gebäude zu erkennen.“

Ein Video von der Funktionsweise des virtuellen Rollstuhls gibt es hier.

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