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Ein starkes Team (2)

23.08.2012  — Thomas Fehlhaber.  Quelle: Unipor.

Sichere Verarbeitung von Außenputz auf Ziegelmauerwerk

von Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber

Lesen Sie hier den ersten Teil »

Besondere Beanspruchung

Bei besonders beanspruchten Putzflächen, empfiehlt es sich, auf einen Armierungsputz mit Gewebeeinlage aus kunststoffummantelten Glasfasern zurück zu greifen. Das Gewebe macht das Putzsystem deutlich zugfester, da es die einwirkenden Spannungen aufnimmt und so ein Reißen des Putzes verhindert. Um einen ausreichenden Kraftschluss zwischen Putz und Gewebe zu realisieren, kommt ein vergüteter Armierungsmörtel in einer Dicke von fünf Millimetern zum Einsatz. Diese zusätzliche Lage zwischen Unter- und Oberputz entkoppelt etwaige Verformungen der Putzschichten und beugt somit einer Rissbildung zwischen diesen beiden Schichten wirkungsvoll vor. Armierungsputze sollten außerdem bei feinkörnigen Oberputzen mit Korngrößen unter zwei Millimetern Anwendung finden. Zudem beeinflusst auch die farbliche Gestaltung der Fassade die Belastung des Putzsystems. Dunkle Putzoberflächen erwärmen sich bei Sonneneinstrahlung stärker als helle Fassaden: Die höhere hygrothermische Belastung kann ebenfalls einen zusätzlichen Armierungsputz notwendig machen, der die Verformungen aus Temperatur und Feuchte minimiert.

Die richtige Grundlage schaffen

Ein homogener Putzgrund bietet ideale Voraussetzungen für ein dauerhaft beständiges Mauerwerk. Durch die notwendige Dämmung von Wärmebrücken ist es allerdings oftmals nicht möglich, einen vollständig homogenen Putzgrund zu schaffen. Da das Mauerwerk aufgrund der dann unterschiedlichen verwendeten Materialien größeren Verformungsunterschieden unterliegt als bei einem homogenen Untergrund, muss auch in diesem Fall auf einen Armierungsputz zurückgegriffen werden. Armierungsputze sind auch immer dann sinnvoll einzusetzen, wenn konstruktiv bedingte Verformungen zu erwarten sind.

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Feuchtigkeit vermeiden

Wichtig für eine dauerhafte Verbindung von Außenputz und Mauerwerk ist eine trockene Mauerwerkssubstanz ohne Verunreinigungen auf der Oberfläche. Daher sollte bereits während der Aufmauerung sichergestellt werden, dass zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten keine Feuchtigkeit eindringt. Eine Plane zur Abdeckung der Mauerkronen liefert hier gute Dienste und spart zeitintensive Trocknungsphasen. Als Richtwert bei der Verarbeitung auf der Baustelle empfehlen sich zwei bis drei Tage Trocknungszeit je Millimeter Putzdicke. Zudem sollte bei der Verarbeitung eine Umgebungstemperatur unter fünf Grad Celsius nicht unterschritten werden.

Gute Planung ist die halbe Miete

Bereits die Planungsphase ist wichtig für die Langlebigkeit des Außenputzes. So sollte beispielsweise bei Betondecken nicht nur aus wärmeschutztechnischen Erwägungen die Auflagefläche auf der Ziegelwand möglichst gering gehalten werden. Hier empfiehlt sich bei einer Wanddicke von 36,5 Zentimetern eine Auflagefläche von etwa zwei Dritteln der Wandstärke. Bei einer größeren Auflagefläche würde der vergrößerte Hebelweg die Eckaufwölbung der Decke erhöhen und somit Spannungsrisse im Außenputz verursachen können. Eine Zentrierleiste kann diese Wirkung minimieren und schützt zudem den Innenputz entlang der Drehkante.

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