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Ein Zuhause für Maja? Was Hausbesitzer für Bienen tun können

29.05.2019  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall AG.

Das Bienensterben beherrscht die Schlagzeilen: Naturschützer schlagen Alarm, Bürgerinitiativen fordern „Rettet die Bienen!“, Politiker versprechen zu handeln. Forderungen werden vor allem in Richtung Landwirtschaft laut. Dabei kann jeder Haus- und Gartenbesitzer etwas für die Insekten tun.

Während die Westliche Honigbiene, wie die einzige in Mitteleuropa heimische Art offiziell heißt, nicht ernsthaft im Bestand gefährdet ist, sind manche Wildbienenarten akut vom Aussterben bedroht. Wer die Bienen in seinen Garten locken will, sollte ihn naturnah gestalten: Je abwechslungsreicher, desto besser. Bienen lieben eine vielfältige Bepflanzung aus Blumen, Hecken, Stauden und Gehölzen. „Eine große Blütenvielfalt ist wichtig, da Wildbienen oft Spezialisten sind, die an bestimmte Pflanzen gebunden sind“, weiß Silvia Teich vom NABU Naturschutzbund Deutschland. „Verblühte Stauden sollte man zudem nie im Herbst, sondern erst im Frühling zurückschneiden, weil in den Stängeln oft Insekten überwintern.“

Besonders insektenfreundlich, weil nektar- und pollenreich, sind etwa Sonnenhut, Bergastern und Wiesenmargeriten. „Bei Wildbienen beliebt sind zudem Kornelkirsche, Alpenjohannisbeere, Felsenbirne, Feldahorn, Schneebeere und Spitzblättrige Mispel“, erklärt Schwäbisch Hall-Expertin Kathrin Milich. Bienen brauchen außerdem Wasser. Gibt es im Garten keinen Teich, sollten Hausbesitzer eine Bienentränke einrichten.

Imkern: Sinnvolles Hobby mit süßem Ertrag

Wer Bienen helfen und zugleich Honig selbst produzieren möchte, findet im eigenen Garten die besten Voraussetzungen zum Imkern. Um dort einen Bienenstock aufzustellen, braucht man weder eine behördliche Genehmigung, noch muss man eine besondere Qualifikation nachweisen. Die einzige Pflicht besteht darin, ein Bienenvolk beim Veterinäramt anzumelden.

Wer sich für das Hobby interessiert, benötigt zum Start eine fachmännisch konstruierte Beute, so der Fachbegriff für die Behausung des Bienenvolks. Die traditionellen geflochtenen Weidenkörbe sind inzwischen weitgehend von sogenannten Magazinbeuten abgelöst worden, die fertig erhältlich sind. Obwohl Bienen grundsätzlich keine aggressiven Tiere sind, braucht man als Hobby-Imker dieselbe Schutzkleidung wie die Profis. Als Startkapital sollten angehende Imker rund 1.500 Euro einplanen. „Pro Bienenvolk und Jahr können sie dann mit einer Ernte von rund 15 Kilo Honig rechnen“, weiß die Expertin von Schwäbisch Hall. In Anfänger-Lehrgängen, wie sie etwa Imkervereine anbieten, lernen Neulinge Theorie und Praxis kennen. Anschließend starten Anfänger idealerweise mit zwei bis drei Völkern. Wer sein erstes Bienenvolk erwerben möchte, wendet sich am besten an einen erfahrenen Imker. In der Regel werden Bienenvölker während der Schwarmzeit im Mai und Juni angeboten. Wichtig außerdem: Um Auseinandersetzungen mit den Nachbarn vorzubeugen, empfehlen Experten einen Abstand von fünf Metern zwischen Bienenstock und Nachbargrundstück.

Randinfo:

Rund 70 Prozent der wichtigsten 150 Nutzpflanzen werden von Bienen und ähnlichen Insekten bestäubt. Ihr Aussterben würde wissenschaftlichen Berechnungen zufolge die Ernteerträge weltweit um fast ein Viertel zurückgehen lassen. Welche Rolle Bienen für den Erhalt des Ökosystems und damit unserer Nahrungskette spielen, machte 2018 ein Supermarkt in Hannover drastisch anschaulich: Am 20. Mai, dem Weltbienentag, verbannte er alle Produkte aus den Regalen, die es ohne Bestäubung nicht gäbe – das Warenangebot schrumpfte um 60 Prozent.

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