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Drohende US-Abschottung: Mehr Handel zwischen Deutschland und China erwartet

28.03.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PwC.

ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China: Zwei Drittel der deutschen Manager in China rechnen mit Intensivierung der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen durch die Abschottungspolitik der USA / Keine Antwort im Sinne von „China first“ erwartet / Konjunktur-Indikator wechselt ins Plus / Bedeutung privater Nachfrage in China wächst weiter

Der in den USA aufkommende Protektionismus könnte die Handelsbeziehung zwischen Deutschland und China weiter intensivieren: Manager deutscher Unternehmen in China erwarten, dass die beiden Länder in Zukunft näher zusammenrücken. Zwei Drittel von ihnen gehen von einer Intensivierung der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen aus. Von einer Antwort der chinesischen Regierung im Sinne eines „China first“ gehen hingegen nur 13 Prozent der Befragten aus. Das zeigt das aktuelle ZEW-PwC-Wirtschaftsbarometer China, für das das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC einmal im Quartal Manager deutscher Unternehmen in China befragen. An der jüngsten Umfrage nahmen 44 Führungskräfte teil.

„Der Regierungswechsel im Weißen Haus und die befürchtete Tendenz zur stärkeren Abschottung der USA lässt viele Manager auf einen intensiveren Handel mit China hoffen. Dieser könnte die möglichen negativen Folgen einer solchen Politik für den Welthandel zumindest teilweise kompensieren.“ Thomas Heck, Leiter der China Business Group Deutschland und Europa bei PwC

Trotz der grundsätzlich positiven Erwartungen für den Handel speziell mit Deutschland, gehen die Befragten für die nächsten sechs Monate von einem insgesamt leicht rückläufigen Warenverkehr zwischen China und dem Rest der Welt aus.

Konjunktur Chinas schneidet besser ab als im Vorquartal

Insgesamt bewerten die befragten Manager die konjunkturelle Situation Chinas in der aktuellen März-Umfrage deutlich besser als im Vorquartal: Der Wert des Indikators steigt von minus 8,1 auf plus 5,8 Punkte. Von diesem Umfeld werden auch positive Effekte für die deutschen Unternehmen erwartet: 59 Prozent der Befragten rechnen mit einer Steigerung der Produktion im Lauf der nächsten sechs Monate, 49 Prozent mit einer Erhöhung des Personalbestands.

Bei den konjunkturellen Aussichten für die kommenden zwölf Monate ist die Stimmung hingegen eher verhalten: Die allgemeine Einschätzung sinkt von plus 1,6 auf minus 3,5 Punkte. „Die Konjunkturerwartungen für die nächsten zwölf Monate zeugen von einer gewissen Unsicherheit“, sagt Michael Schröder, Projektleiter und Senior Researcher des ZEW-Forschungsbereichs Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement. „Die Wahrscheinlichkeit für eine Verbesserung wie auch für eine Verschlechterung ist im Vergleich zur vorherigen Umfrage gestiegen, wobei eine Verschlechterung der Situation für noch etwas wahrscheinlicher gehalten wird.“

Auf Wachstumskurs: Dienstleistungen, IT und Konsumgüter

Die Bedeutung der privaten Binnennachfrage nimmt in China deutlich zu: Der Saldo für den privaten Konsum steigt von 29,6 auf 41,5 Punkte an, der Saldo der privaten Investitionsausgaben von 10 auf 28,2 Punkte. Bei den erwarteten Investitionen für das nächste halbe Jahr schneiden die Konsumgüterindustrie (34,5 Punkte), der Bereich Informations- und Telekommunikationstechnologie (45,0 Punkte) sowie die Dienstleistungsbranche (51,3 Punkte) am besten ab. Vor diesem Hintergrund gehen 71,4 Prozent der befragten Manager von einem leichten Anstieg der Inflation aus, 56,4 Prozent rechnen mit höheren Zinsen.

Umweltschutz gewinnt an Bedeutung

Geht es um die Zukunft des chinesischen Marktes und dessen Reformbedarf, nennen die befragten Manager an erster Stelle Maßnahmen wie die Privatisierung chinesischer Staatsunternehmen (17 Prozent), die Verbesserung der Rechtssicherheit für ausländische Unternehmen (14 Prozent) und den Abbau von Handelshemmnissen (13,2 Prozent). Auch die Stärkung des Umweltschutzes wird von 11,8 Prozent der Befragten als wesentlicher Trigger einer erfolgreichen Wirtschaftsstrategie gesehen – eine Einschätzung, die PwC-Experte Thomas Heck bestätigt: „China will Überkapazitäten in der Schwerindustrie abbauen und Kohle als Energieträger zurückdrängen. Mit der Abkehr von der Kohle könnten regenerative Energien an Bedeutung gewinnen.“




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