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Deutschland im Dämmwahn?

04.04.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung.

"Neue OZ"-Kommentar zur energetischen Gebäudesanierung

Osnabrück (ots) - Sie birgt Sprengstoff, die Prognos-Studie zur energetischen Gebäudesanierung im Auftrag der Förderbank KfW. Denn sie besagt nichts Geringeres, als dass die von fast allen Parteien vertretene These ein Märchen ist, die Dämmung von Häusern würde sich rechnen. Vielmehr, so das renommierte Institut, steht den Einsparungen bei den Heizkosten mehr als das Zweifache an Investitionskosten gegenüber.

Stimmen diese Zahlen, die wohlbemerkt weder von einer Bau- noch Öko-Lobby stammen, könnte es für viele Immobilienbesitzer und Mieter ein böses Erwachen geben. Denn sie müssten für die energetische Sanierung kräftig draufzahlen - allen anderslautenden Beteuerungen von Bauminister Ramsauer zum Trotz. Praxisbeispiele dafür gibt es jedenfalls. Bezahlbarer Wohnraum droht so noch knapper zu werden.

Sicher: Eine Dämmung von Dach und Kellerdecke spart mitunter Geld. Auch moderne Fenster, Türen und Heiztechnik können sich lohnen - für Umwelt und Verbraucher. Doch um die Fassadensanierung tobt in Deutschland fast ein Glaubenskrieg. Kritiker sprechen von einem Dämmwahn, der viel kosten, Schimmel befördern und kaum CO2-Einsparung bringen soll. Das mag übertrieben sein. Doch bevor die Regierung im Namen von Klimaschutz und Energiewende die Vorgaben weiter verschärft, sollte die Energieeinsparverordnung überprüft werden. Mehr gesicherte Erkenntnisse, weniger Ideologie - das erscheint sinnvoll.

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