05.03.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe.
Im Zusammenhang mit dem Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen fordert der Zentralverband Deutsches Baugewerbe, die Afa im Mietwohnungsbau zu verdoppeln, die Baunebenkosten zu senken sowie im Bereich Ressourcenschonung mit Augenmaß zu handeln.
„Die Baukosten im Wohnungsbau sind in den vergangenen Jahren nur 2 % jährlich gestiegen, das entspricht ungefähr der Inflationsrate. Wenn es der Bundesregierung um niedrigere Mieten im unteren und mittleren Preissegment geht, hat sie es selbst in der Hand, die Weichen entsprechend zu stellen“, so der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, vor der Sitzung des Bündnisses für bezahlbares Bauen und Wohnen.
Technische Standards und Anforderungen an Wohnungen, z. B. in den Bereichen Schall- und Brandschutz, Barrierefreiheit, Energieeffizienz, hätten die Baukosten in die Höhe getrieben. Allein die Erhöhung der Referenzwerte der EnEV 2014, die ab 2016 umgesetzt werden müssen, werde Neubauten um weitere 7 % verteuern. Hinzu komme, dass fast alle Bundesländer die Grunderwerbsteuer auf sechs und mehr Prozent angehoben haben. Auch diese Kosten würden sich in steigenden Mieten niederschlagen. Die technischen Anforderungen müssten in allen Bereichen auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden.
„Vor diesem Hintergrund fordern wir die Bundesregierung auf, endlich die AfA von zwei auf vier Prozent zu erhöhen. Nur so können Mieten im Bereich von 7 Euro erreicht werden“, erklärte Pakleppa.
Die Länder seien aufgefordert, ihren Beitrag zur Ankurbelung des Wohnungsbaus zu leisten. Die Grunderwerbssteuern dürften nicht immer weiter erhöht werden und die vom Bund zur Verfügung gestellten Mittel für den sozialen Wohnungsbau müssten bundesweit zweckbestimmt eingesetzt werden. Ebenso sollten die Kommunen, gerade in Ballungsgebieten, Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung stellen.
Ein weiterer Aspekt steigender Baukosten betreffe den Bodenaushub. Denn Böden mit naturbedingten Vorbelastungen, wie z.B. die Lava-Böden in der Eifel, könnten nicht wiederverwertet, sondern müssten auf Deponien entsorgt werden. Dadurch würden die Kosten allein für ein Einfamilienhaus um ca. 20.000 Euro steigen. „Hier schießen die Umweltschützer weit über das Ziel hinaus. Es kann nicht Sache eines Bauherren sein, die Kosten für naturbedingte Vorbelastungen zu tragen. Diese Böden müssen wiederverwertbar sein.“
„Wie man anhand der Beispiele leicht erkennen kann, liegt der Ball eindeutig im Feld der Politik. Sie hat es in der Hand, Baukosten zu senken bzw. zumindest nicht mehr weiter steigen zu lassen. Dazu erwarten wir Vorschläge vom Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen“, so der abschließende Appell Pakleppas.
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