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Das energieeffizienteste Hochhaus Chinas

24.10.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH.

Deutsch-chinesische Kooperation liefert Grundlage für landesweiten Effizienzstandard für Neubauten

Ein 18-geschossiges Wohnhaus in der Hafenstadt Qinhuangdao, Provinz Hebei, ist das erste zertifizierte deutsch-chinesische Effizienzhaus in China. Es erfüllt den neuen Energieeffizienzstandard der Provinz Hebei, den die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) und das dem chinesischen Bauministerium unterstellte Center of Science and Technology of Construction (CSTC) gemeinsam für diese Klimaregion entwickelt haben. Der Standard ist besser als der Mindeststandard, den die gerade erst verschärfte Energieeinsparverordnung in Deutschland vorgibt. Erklärtes Ziel des chinesischen Bauministeriums ist es, auf dieser Grundlage mittelfristig einen landesweiten Energiestandard für Neubauten einzuführen.


Erstes Beispiel für den neuen Energieeffizienzstandard der Provinz Hebei: Das Hochhaus in Qinhuangdao. Foto: obs/Deutsche Energie-Agentur GmbH

"Dieses Haus verbraucht rund 75 Prozent weniger Energie als die in China üblichen Neubauten", betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, am 23. Oktober in Peking bei der Übergabe des dena-Zertifikats an den Bauherrn. "Es zeigt zum ersten Mal praktisch und konsequent, von der Planung bis zur Fertigstellung, wie ein Effizienzhaus mit den in China vorhandenen Mitteln und unter den dortigen ökonomischen Verhältnissen realisiert werden kann. Das ist ein Quantensprung für den chinesischen Markt."

Das zertifizierte Gebäude hat eine Wohnfläche von insgesamt 6.670 Quadratmetern. Der Heizwärmebedarf liegt bei 13 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Die Gebäudehülle zeichnet sich durch einen sehr guten Dämmwert aus. Zur Gebäudetechnik gehören eine Wärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Solarkollektoren in den Balkonbrüstungen dienen zur Erwärmung des Wassers für den Haushalt.

Die dena und das CSTC begleiteten die Bauarbeiten von Anfang an, um die Qualität zu sichern. Dazu gehörten Schulungen für Planer, Bauherren und Handwerker, die Prüfung der Pläne und wiederholte Kontrollen auf der Baustelle. Das Zertifikat, das die Einhaltung des Energiestandards dokumentiert, ist ähnlich wie ein deutscher Energieausweis gestaltet, mit Angaben zur erreichten Energieeffizienzklasse und zu verschiedenen Energiekennwerten der Gebäudehülle und Anlagentechnik. Der Energiestandard für die Provinz Hebei wurde in Anlehnung an den Passivhausstandard erarbeitet.

"Mit dem neuen Energiestandard hat die chinesische Regierung ein wirkungsvolles Instrument in der Hand, um das Energiesparen beim Neubau zu etablieren", sagte Stephan Kohler. "In zwei Jahren wird in China so viel Wohnfläche neu gebaut, wie in Deutschland insgesamt existiert. Wenn dabei auf hohe Effizienzstandards geachtet wird, hat das großen Einfluss auf die Entwicklung des Energieverbrauchs in China und weltweit."

Im Anschluss an die Übergabe des Zertifikats vereinbarte die dena drei neue Pilotprojekte mit chinesischen Bauherren für den Bau von Effizienzhäusern in den Provinzen Jiangsu, Shandong und Hebei; weitere werden vorbereitet. Die Projekte werden vom chinesischen Bauministerium maßgeblich unterstützt.

 

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