01.07.2021 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: BauInfoConsult GmbH.
Europaweite Untersuchungen der USP-Gruppe haben den Anstieg der Bekanntheit und der Nutzung von BIM bei Architekten und Bauunternehmern in den letzten Jahren verstärkt nachgewiesen. Doch wie sieht es mit der Nutzung von BIM bei Berufsgruppen am Bau aus, die erst in späteren Phasen der Bauwertschöpfungskette aktiv werden, also zum Beispiel bei Elektroinstallateuren? Inwieweit kennen und nutzen sie BIM in ihren Projekten?
Um diese Fragen zu beantworten, wird das Thema BIM auch im USP Elektroinstallationsmonitor Q3 2020 behandelt, einer Studie mit dem Schwerpunktthema „Serviceleistungen im Elektroinstallationssektor“. Dabei geht es auch Dienstleistungen, die Elektroinstallateure von Herstellern erwarten – einschließlich BIM-Support. Eine Voraussetzung dafür war wie präsent BIM bei dieser Zielgruppe überhaupt ist. Und diese Ergebnisse sind besonders aufschlussreich: Sie zeigen einen deutlichen Anstieg der Bekanntheit von BIM unter Elektroinstallateuren n den letzten zwei Jahren.
In ganz Europa ist der Anteil der mit BIM vertrauten Elektroinstallateure von 26 Prozent im Jahr 2018 auf 45 Prozent im Jahr 2020 gestiegen. Damit hat das BIM-Bewusstsein unter den Installateuren in allen acht gemessenen europäischen Märkten deutlich zugenommen: Die Installateure in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich kennen BIM am besten (75 bzw. 52 Prozent), was nicht verwunderlich ist: Sind doch beide Länder die westeuropäischen Spitzenreiter bei der BIM-Verbreitung, wie schon in zahlreichen Vorgängerstudien in verschiedenen BIM-Sektoren gezeigt. Was jedoch besonders auffällt, ist die Nummer 3, Polen, in dem die Vertrautheit mit BIM unter den Elektroinstallateuren am stärksten gewachsen ist, von nur 17 Prozent im Jahr 2018 auf satte 45 Prozent im Jahr 2020.
BIM zu kennen bedeutet jedoch noch lange nicht, dass Installateure tatsächlich auch in ihren Projekten damit arbeiten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung von BIM durch europäische Elektroinstallateure trotz des boomenden Bewusstseins in den letzten zwei Jahren nicht sehr stark zugenommen hat. Dennoch ist die Bekanntheit von der erste Schritt in Richtung BIM-Nutzung und der Anstieg der BIM-Bekanntheit belegt, dass Installateure immer häufiger mit dem Thema BIM konfrontiert sind. Basierend auf den Plänen der befragten Elektroinstallateure, in den nächsten zwei Jahren mit BIM zu arbeiten, können wir davon ausgehen, dass die BIM-Anwendung durch die europäischen Elektroinstallateure bis zum Jahr 2022 auf einen Anteil von 13 Prozent ansteigen wird.
Eine geschätzte BIM-Nutzung von 13 Prozent unter den europäischen Elektroinstallateuren im Jahr 2022 scheint für Hersteller von Elektroinstallationsprodukten kein großer Anreiz zu sein, sich auf die Bereitstellung von BIM-bezogenen Dienstleistungen zu konzentrieren. Die Ergebnisse des Elektroinstallationsmonitors Q3 2020 zeigen in der Tat, dass die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen im Durchschnitt gering ist.
BIM wird jedoch häufiger in größeren Projekten eingesetzt, bei denen es sich wiederum häufiger um Projekte handelt, an denen größere Elektroinstallationsfirmen beteiligt sind. Betrachtet man die BIM-Nutzung pro Unternehmensgröße, so wurde bereits im Jahr 2020 BIM von 13 Prozent der größeren Installationsunternehmen genutzt (d. h. Firmen mit 15+ Vollzeitmitarbeitern).
Folglich ist die Nachfrage nach BIM-bezogenen Dienstleistungen von Herstellern bei größeren Installateuren auch sehr viel höher als bei kleineren Installateuren in den meisten der acht untersuchten Märkte. Kurzfristig lohnt es sich also, die größeren Installationsunternehmen hinsichtlich der Entwicklung der BIM-Nutzung und der Nachfrage nach BIM-bezogenen Dienstleistungen im Auge zu behalten. Übrigens: Um die Branche dabei zu unterstützen, wird USP das Thema BIM im Elektrohandwerk in unserem kommenden Europäischen Elektroinstallationsmonitor (Ausgabe Q3 2021) schwerpunktmäßig ganz in den Mittelpunkt stellen.
Bild: bongkarn thanyakij (Pexels, Pexels Lizenz)
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